Deutsche Krebshilfe und Arbeitsgemeinschaft
Dermatologische Prävention geben Tipps für richtigen Sonnenschutz
Bonn (sts) – Endlich Frühling! Sonnige, warme Tage laden
zum Verweilen im Freien ein: Rad fahren, spazieren gehen, entspannen auf dem
Balkon oder im Straßencafé. Dabei können die milden Temperaturen schnell über
die Intensität der potenziell hautkrebserregenden UV-Strahlung hinwegtäuschen.
Diese ist oft bereits im April so stark wie im August.
Die Deutsche Krebshilfe und die Arbeitsgemeinschaft
Dermatologische Prävention (ADP) raten daher zu einem bedachten Umgang mit der
Frühlingssonne: „Gewöhnen Sie Ihre Haut langsam an die sonnenreiche Jahreszeit,
schützen Sie sich vor intensiver UV-Strahlung und vermeiden Sie Sonnenbrände“,
rät Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe.
Bewegung im Freien tut gut. Wärme und Licht der Sonne
beleben Geist und Körper. „Wovon wir zunächst allerdings nichts spüren, ist die
ultraviolette Strahlung, die ebenfalls in jedem Sonnenstrahl steckt“, sagt
Professor Dr. Eckhard Breitbart, Dermatologe und Vorsitzender der ADP.
„UV-Strahlung verändert das Erbgut der Hautzellen und kann zu bleibenden
Zellschäden führen. Dies geschieht sofort, bereits lange bevor uns ein
Sonnenbrand schmerzhaft aus der Sonne drängt.“ In der Regel behebt der
körpereigene Reparaturmechanismus die aufgetretenen UV-Schäden. Ist die Haut
allerdings durch intensive Sonnenbestrahlung überlastet, bleiben geschädigte
Zellen im Körper zurück, aus denen sich im Laufe des Lebens Hautkrebs
entwickeln kann.
Wie stark die ultraviolette Strahlung tagesaktuell
tatsächlich ist, darüber informiert der UV-Index. Von April bis September wird
dieser vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) im Internet unter www.bfs.de/uv-prognose angegeben. Je höher
der Indexwert auf einer Skala von 1 bis 11+ steigt, desto größer ist das
Sonnenbrandrisiko bei ungeschütztem Aufenthalt in der Sonne. Den UV-Indexwerten
(UVI) sind international abgestimmte Empfehlungen zum Sonnenschutz zugeordnet.
Bereits im April sind hierzulande UVI-Werte von 4 und mehr üblich. Das
bedeutet: „Halten Sie sich während der Mittagszeit im Schatten auf, lassen Sie
das T-Shirt an und benutzen Sie auch jetzt schon Sonnencreme für unbedeckte
Hautstellen und eine Kopfbedeckung. Schützen Sie zudem die Augen durch eine
geeignete Sonnenbrille (Kennzeichnung UV-400)“, so Breitbart. Da Kinderhaut empfindlicher
auf UV-Strahlung reagiert als die Haut von Erwachsenen, ist ein angemessener
Sonnenschutz für sie besonders wichtig.
Das BfS gibt den UVI zudem als 3-Tagesprognose an. So
können beispielsweise Eltern, Kita- oder Schulpersonal Ausflüge und Veranstaltungen
im Freien eher in die Morgen- beziehungsweise Nachmittagsstunden verlegen. Oder
es werden direkt schattige Pausenplätze eingeplant, um Schutz vor hoher
UV-Strahlung zu finden. Der UVI ist eine internationale Maßeinheit, die auch
von anderen Ländern angeboten wird. Dieser bietet somit auch eine Orientierung
für die Planung am Urlaubsort. In südlichen Ländern sollten im Sommer Siestas
in Innenräumen stattfinden, um hohen UVI-Werten in der Mittagszeit
auszuweichen.
Hautkrebs - das maligne Melanom (schwarzer Hautkrebs)
sowie das Basalzell- und Plattenepithelkarzinom (weißer Hautkrebs) - zählen
bundesweit zu den häufigsten Krebserkrankungen. Über 293.000 Menschen erkranken
derzeit jährlich neu an einem dieser Tumore, mehr als 35.000 davon am malignen
Melanom. Im Gegensatz zum Basalzellkarzinom können Melanome und
Plattenepithelkarzinome, in Abhängigkeit von ihrer Tumordicke, metastasieren.
Wegen der Schnelle der Metastasierung ist das maligne Melanom ganz besonders
gefährlich. Ungefähr 3.800 Menschen sterben jedes Jahr an Hautkrebs.
Die Deutsche Krebshilfe und die ADP setzen sich gemeinsam
mit weiteren unabhängigen Partnern für die Umsetzung Experten-konsentierter
UV-Schutzmaßnahmen zur Prävention von Hautkrebs im Alltag ein. Dies gilt
insbesondere für die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen in Kitas,
Schulen und Freizeitvereinen. Mehr Informationen finden Interessierte hier und
unter www.unserehaut.de. Zudem stellt die
Deutsche Krebshilfe kostenfrei Informationsmaterialien zum richtigen UV-Schutz
für verschiedene Zielgruppen bereit. Diese können hier bestellt oder
heruntergeladen werden.
Quelle – Text und Foto: Stiftung
Deutsche Krebshilfe