Basel Mouselli erzählt in der „Magdeburger Zwickmühle“ von seiner Flucht aus Syrien

Ein Leser unserer Zeitung machte mich kürzlich auf das Buch „Notausgang“ aufmerksam. Natürlich wollte ich mehr wissen und kontaktierte einen der beiden Autoren, Olaf Kirmes. „Dass das Buch überhaupt entstehen konnte, daran ist eigentlich Basel Mouselli „Schuld“, der im ersten Teil sehr beeindruckend über die Gründe und die Stationen seiner Flucht berichtet, bis hin zur Ankunft in Deutschland“, so Kirmes. 

Mouselli schildert in seinen emotionalen Erzählungen den schweren Abschied von zu Hause, die Gefahren auf der Strecke, die Erleichterung in Deutschland sicher zu sein und die Gestaltung seines neuen Lebens. Ganz nebenbei lernt er Olaf Kirmes kennen. Der Angestellte einer Krankenkasse betreut seit 2015 mit seiner Familie syrische Flüchtlinge. Da gebe es einiges zu regeln, erzählt er mir. Wenn aber die aus den Fugen geratene globalisierte Welt auf deutsche Bürokratie trifft, kann das allerdings Folgen haben. Im schlechtesten Fall ertrinkt man in dem Wust von Kompetenzbegrenzungen, Nichtzuständigkeiten und nicht nachvollziehbaren Abläufen. 

Unfreiwillige Komik ergibt sich aus der Arbeitsweise von Behörden, besonders wenn sie konsequent nebeneinander her arbeiten. Keine neue Erkenntnis, denn der Umgang mit der Bürokratie ist auch den Einheimischen nicht fremd. Wo im Hintergrund aber Tod, Vertreibung und die Sorge um die zurückgelassenen Freunde und die Familie lauern, ist der Aufprall auf die vermeintlich heile und durchorganisierte Welt heftig. „Da lag es nahe, das mal aufzuschreiben. Auch, um klarzumachen: Integration ist kein Verwaltungsakt! Sie ist ein Kraftakt“, so Olaf Kirmes. 

Beide Autoren stellen ihr Buch am 13. März um 20 Uhr in der „Magdeburger Zwickmühle“ vor. So wird man auch erfahren, dass Basel Mouselli in Aleppo den Bachelor für „Banken und Finanzwesen“ erwarb und nun seinen Master machen möchte. Und natürlich wünscht sich der 26-Jährige seine Eltern wiederzusehen, ein normales Leben und eine Welt ohne Krieg.

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