Auf Platz drei der häufigsten Krankmeldungen folgen mit einem Anteil von knapp 13 Prozent Krankheiten des Verdauungssystems wie Magen-Darm-Entzündungen. Zur TOP-5-Liste gehören darüber hinaus infektiöse und parasitäre Krankheiten wie virusbedingter Durchfall mit einem Anteil von 9 Prozent sowie Verletzungen und Vergiftungen mit einem Anteil von acht Prozent. „In den letzten Jahren hat es nur geringfügige Abweichungen bei der Zahl der Krankmeldungen gegeben. Nur bei den Atemwegserkrankungen schwankt die Zahl deutlicher. Ausschlaggebend dafür ist, wie stark oder schwach die Erkältungs- und Grippewelle in der Wintersaison verläuft“, fasst Nawrath zusammen.
Verteilung
der Fehltage
Auf Grund von Krankschreibungen ist jeder Erwerbstätige in Sachsen-Anhalt durchschnittlich an 21,2 Tagen im Jahr krankheitsbedingt arbeitsunfähig. Damit liegen die Sachsen-Anhalter um 20 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Auch innerhalb des Bundeslandes gibt es erhebliche Unterschiede: Während die Versicherten im Altmarkkreis Salzwedel im Jahr „nur“ 17,5 Tage krankgeschrieben waren, waren es im Saalekreis 22,5 Tage. Auch unter den Städten gibt es ein Nord-Süd-Gefälle: So erscheinen die Magdeburger statistisch betrachtet mit 19,2 Krankentagen gesünder als die Hallenser (20,5 Tage) oder Dessau-Roßlauer (20,6 Tage).
Zwei Drittel aller Krankschreibungen erfolgen für längstens sieben Tage. Doch obwohl nur 4,5 Prozent aller Fälle Krankschreibungen mit mehr als 42 Tagen sind, machen diese Langzeiterkrankungen doch insgesamt mehr als 50 Prozent aller Krankentage aus. Die längsten Krankschreibungen entfallen auf Psychische Erkrankungen (im Durchschnitt 45 Krankentage je Fall) und Krebsneubildungen (41 Tage je Fall).
Geschlechtsspezifische
Unterschiede
Betrachtet
man die Geschlechter separat, zeigen sich einige Unterschiede. Insgesamt kommen
beim männlichen Geschlecht auf 100 erwerbstätige Versicherte durchschnittlich
140 Krankmeldungen, beim weiblichen Geschlecht sind es 167
Arbeitsunfähigkeitsfälle im Jahr. Wobei die Dauer der Krankschreibungen bei
Frauen (22,4 Tage) höher ist als bei Männern (20,2 Tage). Mittlerweile entfällt
fast jeder vierte Krankheitstag von Frauen (24.8 Prozent = 4,7 Fehltage im
Jahr) auf psychische Erkrankungen, bei Männern ist der Anteil deutlich
geringer. „Die Auswertungen spiegeln offenbar die unterschiedlichen Belastungen
wider. Sie zeigen darüber hinaus auf, wo die Schwerpunkte von betrieblicher Gesundheitsförderung
liegen sollten und welche Rolle dabei geschlechtsspezifische Besonderheiten
spielen“, so BARMER-Landespressesprecher Thomas Nawrath.