Auch wenn Magdeburg
nicht in einem Atemzug mit den Faschingshochburgen Köln, Mainz und Düsseldorf
genannt wird, so kann man bei einem Blick in den Veranstaltungskalender sofort
feststellen: Auch hier sind die Närrinnen und Narren los…
Wir als Polizei wollen
auf gar keinen Fall die Lust auf Fasching verderben, aber ein paar Hinweise
geben, was passieren kann und wie man sich davor schützt.
Zum einen sind diese
Veranstaltungen auch immer wieder ein beliebtes Feld für Taschendiebe, zum
anderen kommt es immer wieder mal vor, dass Opfer vor der Begehung von Raub-
oder Sexualdelikten mit K.O. Tropfen außer Gefecht gesetzt werden.
Schutz vor
Taschendieben:
Taschendiebe gehen in Gruppen arbeitsteilig
vor: Einige lenken das Opfer ab, einer zieht die Beute, andere nehmen die Beute
dann an sich.
Bevorzugtes Diebesgut sind Portemonnaies und
Brieftaschen. Die meisten Opfer sind Frauen. Beispielhaft könnten die Täter so
vorgehen:
·
Im
Gedränge werden Sie „versehentlich“ angerempelt. Auf der Treppe werden Sie von
eiligen Passanten kurz in die Mitte genommen. Beim Einsteigen in den Bus
stolpert ihr Vordermann, er bückt sich oder bleibt plötzlich stehen. Während
Sie nach Halt suchen oder auflaufen und abgelenkt sind, greift ein Komplize in
Ihre Tasche.
·
jemand
rückt unangenehm dicht an Sie heran. Sie wenden ihm ärgerlich den Rücken zu-
und damit ist Ihre Schultertasche griffbereit.
·
Ein
Fremder bittet Sie, einen Geldschein zu wechseln. Wenn Sie das Ihre Brieftasche
oder Ihr Portemonnaie öffnen, lenkt er Sie ab, etwa weil er eine Münze in die
Brieftasche wirft, und stiehlt dabei die Geldscheine.
·
Sie
werden versehentlich mit Ketchup oder ähnlichem bekleckert, beim wortreichen
Reinigungsversuch verschwindet das Geld aus Ihrer Tasche.
Und
so können Sie sich schützen:
· Nehmen Sie nach
Möglichkeit keine größeren Bargeldbeträge mit.
· Tragen Sie Geld,
Schecks, Kreditkarten und Papiere in verschiedenen verschlossenen Innentaschen
Ihrer Oberbekleidung dicht am Körper statt in der Handtasche.
· Benutzen Sie lieber
einen Brustbeutel, eine Gürtelinnentasche, einen Geldgürtel oder eine am Gürtel
angekettete Geldbörse.
· Tragen Sie Ihre Hand-
oder Umhängetasche unter den Arm geklemmt.
· Lassen Sie Ihre
Handtasche nie aus den Augen. Hängen Sie Ihre Tasche nicht im Restaurant an die
Stuhllehne.
Schutz vor K.O.-Tropfen:
Tipps für den Ernstfall:
1. Schnell handeln!
Hat sich nach einem Getränk Ihr Zustand unerklärlich verändert, spüren Sie
motorische oder psychische Auffälligkeiten, die Sie sich nicht erklären können,
oder hatten Sie einen "Filmriss", dann suchen Sie schnellstens
ärztliche Hilfe! Der Verdacht auf eine Vergiftung durch K.O.-Tropfen kann durch
Urin - und Blutproben nachgewiesen werden, jedoch ist der Nachweis bei manchen
Substanzen nur wenige Stunden nach dem Konsum möglich.
2. Wichtig:
Anzeige bei der Polizei erstatten! Scham oder Angst sollten Sie nicht davon abhalten,
die Polizei einzuschalten. Bei der Verabreichung von K.O.-Tropfen können
verschiedene Straftatbestände wie gefährliche Körperverletzung,
Freiheitsberaubung, versuchte oder vollendete Vergewaltigung sowie
Raubstraftaten eine Rolle spielen.
Und hier noch eine Bitte an alle
Fahrzeugführer:
Alkohol und Feiern gehören für viele
zusammen, aber nicht dazu gehört anschließend unter Alkoholeinfluss mit dem
eigenen Fahrzeug, egal ob PKW oder Fahrrad, nach Hause zu fahren. Damit Sie
nicht ihren ganz persönlichen Aschermittwoch erleben müssen, empfehlen
wir für eine reibungslose Heimfahrt die Nutzung von öffentlichen
Verkehrsmitteln oder Taxen.
Kontakt: redaktion@mdnews.de