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Treffen in Eisleben/ Ministerpräsidenten betonen Aktualität der Ideen der Reformation

Die Ministerpräsidenten Sachsen-Anhalts, Dr. Reiner Haseloff, Sachsens, Stanislaw Tillich, und Brandenburgs, Dr. Dietmar Woidke, haben sich heute anlässlich des Reformationsjubiläums in Lutherstadt Eisleben getroffen.

Die drei Ministerpräsidenten hatten zunächst die St. Andreaskirche besucht und waren anschließend zu einem kurzen Gedankenaustausch zusammengekommen. Woidke hatte als Student im Luther-Festjahr 1983 im Auftrag der Evangelischen Kirche Besucher durch die St. Andreaskirche geführt. Von ihm ging die Idee zu dem Besuch und dem Treffen der Ministerpräsidenten aus.

Ministerpräsident Haseloff ( Foto ) erklärte: "Eisleben ist Geburts- und Sterbeort Luthers, von Wittenberg nahm mit dem Thesenanschlag die Reformation ihren Anfangspunkt. Sachsen-Anhalt hat sich als Lutherland gut auf das Jubiläum und die vielen Gäste vorbereitet. Wir erinnern in diesem Jahr aber nicht nur an ein Ereignis, das die Welt prägte und veränderte, wir zeigen auch, dass die Reformation und ihre Ideen lebendig sind. Der Glaube verbindet die Menschen, doch er muss in jeder Generation neu entdeckt und gelebt werden. In diesem Sinne feiern wir das Reformationsjubiläum zukunftsorientiert, weltoffen und ökumenisch."

Ministerpräsident Tillich betonte: "Die christlichen Wurzeln unserer Gesellschaft gestalten auch über Kirche und Religion hinaus die Leitlinien für unser Leben und Handeln. Das zeigt sich auch zum Reformationsjubiläum oder zum Kirchentag. Dazu gehört das christliche Menschenbild genauso wie die Werte von Toleranz bis hin zum demokratischen und eigenverantwortlichen Miteinander. Dabei sollten wir immer das Verbindende suchen. Daran erinnern uns auch die katholischen und evangelischen Predigten in der Eislebener Kirche - ebenso wie die gemeinsame Nutzung des Bautzner Doms durch Katholiken und Protestanten. Es ist gut, dass die Kirchen die Ökumene gerade auch im Lutherjahr betonen."

Ministerpräsident Woidke erklärte: "Ich freue mich über diesen Kirchengipfel von zwei Katholiken und einem Protestanten im Reformationsjahr - und es ist eine Freude, nach so vielen Jahren hierher zurückzukehren. Diese Kirche ist auch Zeichen einer liberalen Haltung, denn hier wurde im 16. Jahrhundert morgens katholisch und nachmittags evangelisch gepredigt. Und im Reformationsjahr erinnern wir uns Luthers Freiheitsideen. Sie haben viel mit Verantwortung für das eigene Denken und Handeln zu tun. In diesem lutherschen Sinne treten wir für eine freie und tolerante Gesellschaft ein und sagen klar ´Nein!` gegen jede Art von Extremismus und Intoleranz. Wer sich mit radikalen Parolen auf die christliche Kirche beruft, ist auf einem morschen Holzweg."