Dienstag, 14. Dezember 2021
Magdeburg. Reiniger-Protest erreicht Landespolitik: Der Streit um vorenthaltene Corona-Prämien für Reinigungskräfte am Magdeburger Universitätsklinikum beschäftigt nun auch den Landtag. An diesem Donnerstag [f. d. Red.: 16. Dezember] könnte das Parlament tarifliche Standards für alle Beschäftigten auf den Weg bringen, die an landeseigenen Krankenhäusern arbeiten – bislang aber zu sehr unterschiedlichen Bedingungen. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mit.
Ein entsprechender Antrag der Linksfraktion sieht vor, den Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst der Länder auf alle Klinik-Beschäftigten Sachsen-Anhalts anzuwenden. „Der Druck der Gebäudereiniger[...] zeigt Wirkung. Es ist wichtig, dass sich jetzt die Politik zu fairen Standards für alle bekennt, die Krankenhäuser am Laufen halten und gerade in der Pandemie Hygiene und Sauberkeit auf den Stationen sicherstellen“, sagt Sascha Wollert, IG BAU-Regionalleiter in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen.
Die Gewerkschaft hatte mit mehreren Protest-Aktionen – zuletzt in der vergangenen Woche – auf die Situation der Reinigungskräfte an der Magdeburger Uniklinik aufmerksam gemacht. 150 Beschäftigte haben dort bislang trotz gestiegener Arbeitsbelastung keine Corona-Prämie bekommen, während festangestellte Mitarbeiter bereits zum zweiten Mal einen Bonus erhalten. Der Grund: Die Reinigungskräfte sind über die Service-Gesellschaft UMR angestellt, die nicht an die Tarifstandards des Öffentlichen Dienstes gebunden ist. Wollert: „Wer für saubere Intensivstationen sorgt und sich während der Arbeit einem erhöhten Infektionsrisiko aussetzt, hat dafür eine Anerkennung verdient. Der Landtag muss jetzt handeln und der Ungleichbehandlung ein Ende bereiten.“ Nach IG BAU-Angaben würden davon Hunderte von Reinigungskräften in Sachsen-Anhalt profitieren, die über Tochterfirmen in Krankenhäusern arbeiten – neben Magdeburg unter anderem auch am Uniklinikum Halle.
Text: Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt
Foto: @ Landtag/stb
