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IOF rät: Auf Warnzeichen der Wirbelsäule achten

Genf, Schweiz (ots) - 19. Oktober 2018


Bei Osteoporose handelt es sich um eine Krankheit, die mit schwachen und fragilen Knochen einhergeht. Sie ist die Ursache für Knochenbrüche bei rund einem Drittel der Frauen und einem Fünftel der Männer über 50 Jahren weltweit.

Frakturen der Wirbelsäule gehören zu den häufigsten osteoporosebedingten Brüchen: Schätzungsweise alle 22 Sekunden kommt es weltweit zu einem neuen Bruch. Doch obwohl diese eine massgebliche Ursache von Schmerzen und langfristigen Behinderungen darstellen, werden bis zu 70 Prozent der Wirbelsäulenfrakturen nicht klinisch erkannt.

Um am Welt-Osteoporosetag am 20. Oktober ein Zeichen zu setzen, empfiehlt die International Osteoporosis Foundation (IOF) allen Erwachsenen, auf folgende drei Anzeichen einer eventuellen Wirbelsäulenfraktur zu achten: plötzliche, heftige Rückenschmerzen, einen Verlust der Körpergrösse von mehr als drei Zentimetern oder einen gekrümmten Rücken.

«Patienten mit plötzlichen Rückenschmerzen werden häufig einfach Schmerzmittel verschrieben. Die Ursache der Symptome wird nur unzureichend untersucht und behandelt. Doch ohne präventive Behandlung kann eine Wirbelsäulenfraktur zu einer Reihe von weiteren Knochenbrüchen und damit zu langfristigen Schmerzen und Behinderungen führen», so Professor Cyrus Cooper (Foto), Präsident der IOF.

So erleidet eine von fünf Frauen mit einer Wirbelsäulenfraktur innerhalb der nächsten zwölf Monate einen weiteren Bruch - mit ernsten Konsequenzen für die Lebensqualität. Anita, eine Patientin aus Schweden, in deren Familie es bereits Osteoporosefälle gab, ist ein typischer Fall. Sie erlitt mehrere Wirbelsäulenfrakturen, wobei sie sich die dritte einfach nur zuzog, als sie während einer Grippeerkrankung hustete. Infolgedessen schrumpfte Anitas Körpergrösse um sechs Zentimeter, zudem leidet sie nun an chronischen Schmerzen und musste schweren Herzens ihren Beruf als Krankenschwester aufgeben.

Gemeinsam mit ihren 240 Mitgliedsorganisationen auf der ganzen Welt appelliert die IOF an Ärzte und andere medizinische Fachkräfte, etwas gegen die mangelhafte Meldung und Behandlung von Wirbelsäulenfrakturen zu unternehmen.

Professor Cooper weiter:

«Wir empfehlen Radiologen, die routinemässig Röntgenaufnahmen erstellen, auf Wirbelbrüche zu achten und diese ordnungsgemäss als 'Frakturen' zu melden. Auch Ärzte müssen ihren Beitrag leisten, damit Patienten nach der Diagnose eine angemessene Behandlung und Empfehlungen zum Umgang mit der Erkrankung erhalten, bevor weitere Schäden und lebensbedrohliche Brüche auftreten.»

Osteoporosebedingte Frakturen belasten die Gesundheitssysteme in hohem Masse, und man geht davon aus, dass die Kosten in den nächsten Jahrzehnten deutlich steigen. Die IOF fordert die weltweite Einrichtung entsprechender Anlaufstellen in Krankenhäusern - ein entscheidender Schritt zur Reduzierung des Personal- und Kostenaufwands im Zusammenhang mit Fragilitätsfrakturen. Solche Servicestellen sollen den Patienten dabei helfen, dafür zu sorgen, dass ihrem ersten Knochenbruch keine weiteren mehr folgen.

Anlässlich des Welt-Osteoporosetags hat die IOF mehrere neue Ressourcen für Patienten sowie für Ärzte und weitere medizinische Fachkräfte bereitgestellt. Ausserdem hat die IOF einen einminütigen Osteoporose-Risiko-Test online gestellt, mit dem Erwachsene ihren persönlichen Risikofaktor für Osteoporose ermitteln können.

Der Welt-Osteoporosetag, der jährlich am 20. Oktober begangen wird, ist in eine mehrjährige Sensibilisierungskampagne eingebettet.