veröffentlicht am Freitag, 21. März 2025
Magdeburg. Pornographie war in der DDR verboten. Als der Staat 1990 sein Ende nahm und viele Menschen sich beruflich neu orientieren mussten, sahen manche darin eine Chance: Aus dem Nichts und ohne Erfahrung im Kapitalismus eröffneten sie Erotikgeschäfte. Die neuen Läden avancierten rasch zum Zeichen der Transformation von Diktatur zu Demokratie, von Plan- zu Markwirtschaft. Die Geschichten der neuen Selbständigen geben so eine andere Perspektive auf diese besondere Zeit: Sie erinnern an Experimentierfreude und Unternehmertum inmitten zahlreicher Umbrüche und an den Willen, sich im vereinigten Deutschland zu behaupten.
Die Historiker Uta Breitschneider und Jens Schöne reisten durch den Osten und sprachen mit diesen Menschen. Ihre Erinnerungen verarbeiteten sie in dem Buch „Provinzlust. Erotikshops in Ostdeutschland“.
Am Dienstag, 25. März, um 17 Uhr berichtet Jens Schöne davon, wie er mit Menschen sprach, die sich nach 1990 dem Wagnis Selbständigkeit stellten. Auf diese Weise gibt er Einblicke in ein intimes Kapitel der Transformationsgeschichte.
Der Vortrag findet in Kooperation mit dem Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Sachsen-Anhalt statt. Er ist Teil der Online-Reihe „Aufarbeitung von SED-Unrecht kompakt“.
Eine Anmeldung erfolgt per E-Mail an unter veranstaltung@lza.lt.sachsen-anhalt.de oder telefonisch unter 0391 560 15 01.
Text: Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt
Symbolfoto: pexels