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TV-Tipp-News: „AMIGA - der Sound der DDR“ ab 20:15 Uhr im MDR


Veröffentlicht am 29. Mai 2023

AMIGA - eine spannende Geschichte, die selbst Geschichte schrieb. Das legendäre Plattenlabel steht für eine turbulente Erfolgsgeschichte in Ost und West, die musikalisch wie wirtschaftlich seinesgleichen sucht. Die Plattenfirma ist Heimat einer eigenen Richtung, dem Ostrock. City, Puhdys, Karat oder Silly wurden zum Sound der DDR, den AMIGA schon damals erfolgreich in den Westen exportierte. Den wohl größten Coup landete das Label mit Karats "Der Blaue Planet". Bis 1989 gingen auf der anderen Seite der Mauer fast 480.000 Platten weg. Wir waren bundesweit bekannt, resümiert der letzte AMIGA-Chef, Jörg Stempel und haben damals die Grundlage gelegt, dass der Ostrock noch heute so populär ist.

Fast 50 Jahre lange erschien auf AMIGA das komplette Repertoire an zeitgenössischer Musik. Gepresst wurden mehr als 2000 Alben und 5000 Singles: von Rock- und Popmusik, über Jazz, Schlager und volkstümliche Musik. Die Bandbreite reichte von Sillys "Bataillon d’Amour", über "Kleine weiße Friedenstaube" bis zum Depeche-Mode-Klassiker "Enjoy the Silence". Denn neben Künstlern der DDR verlegte AMIGA auch heiß begehrte Alben aus dem Westen. Hits von den Beatles, Bob Dylan oder Roger Whitaker erschienen in Lizenz und wurden musikalische Bückware.

Das Monopollabel der DDR, welches zum Volkseigenen Betrieb Deutsche Schallplatten gehörte, war nicht nur ein streng wirtschaftlich geführtes Unternehmen. Es unterstand dem Kulturministerium, subventionierte mit seinen Gewinnen den Kulturbereich und lieferte zugleich eine überragende Qualität. Noch heute schwärmt Peter Schimmelpfennig, einst Musikpromoter im Westen, von der musikalischen wie handwerklichen Perfektion, mit der Künstler, Musiker und Techniker die Alben unter den Bedingungen des realen Sozialismus produzierten.
Die Dokumentation ist ein abendfüllendes Zeugnis der populären zeitgenössischen Musikgeschichte der DDR. Sie erzählt Anekdoten hinter den Alben, von Lizenzplatten, deren Auflagen heimlich erhöht worden und spiegelt ein Lebensgefühl wieder, welches AMIGA in Ost und West vermittelte.

Dafür sprach Autorin Heike Sittner mit Uwe Hassbecker und Rüdiger "Ritchie" Barton (Silly), Ralf Schmidt (Falkenberg), Dirk Zöllner, Jürgen Ehle (Pankow), Jürgen Drews, Angelika Mann, Petra Zieger, Günther Fischer, Frank Schöbel, Dieter "Maschine" Birr und Dieter "Quaster" Hertrampf (Puhdys), Jürgen Karney, Helmar Federowski, Christian Flake Lorenz (Feeling B), Andreas Holm, Julia Axen, Peter Schimmelpfennig (ehem. Promoter im Westen) und Jörg Stempel, dem letzten Chef von AMIGA.

Text / Foto: MDR