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Maus Haselmaus pixabay

Magdeburg-News: Wer überwintert wo im Garten? NABU erklärt Winterquartiere vor eigener Haustür


veröffentlicht am Sonntag, 20. November 2022

Magdeburg. Im Herbst bereitet sich die Natur auf die kalte Jahreszeit vor und viele Tiere gehen auf die Suche nach einem Winterquartier. In naturnahen, strukturreichen Gärten werden sie von der Totholzhecke bis zum Steinhaufen fündig. Wir stellen die wichtigsten Winterquartiere und ihre Gäste vor und zeigen, welche Stellen im Garten lieber in Ruhe gelassen werden sollten.

„Beim Stichwort Winterquartier im Garten kommt vielen der Laubhaufen in den Sinn, in dem sich gerne Igel verkriechen“, weiß Grit Liebelt, Naturschutzreferentin beim NABU Sachsen-Anhalt. „Aufgeschichtet mit Totholz ist das Laub aber auch für zahlreiche Insekten ein idealer Ort zum Überwintern. Es sollte daher im Herbst nicht weggeräumt, sondern an einer ruhigen Ecke im Garten platziert werden.“

Neben dem Klassiker Laubhaufen gibt es aber noch viele weitere Verstecke im Garten. So überwintern einige Insekten wie Solitärbienen oder Ameisen ganz einfach im Gartenboden. Auch die abgeblühten Stängel von Stauden sind ein wichtiges Winterquartier für Sechsbeiner. Grit Liebelt: „Schmetterlinge wie der Aurorafalter oder Schwalbenschwanz überwintern als Puppe an Stauden oder Gräsern. Auch einige Wildbienen verbringen den Winter als Biene oder Bienenpuppe in Pflanzenstängeln oder hohlen Ästen. Es ist daher wichtig, Stauden und Gehölze stehen zu lassen und erst im Frühjahr zurückzuschneiden.“

Trockenmauern und Steinhaufen sind nicht nur im Sommer ein beliebter Lebensraum. Im Winter bieten diese Gartenelemente Blindschleichen, Kröten und verschiedenen Insekten einen geschützten Ort zum Verweilen.

Der Gartenteich ist vor allem für Libellen ein wichtiges Winterquartier. Die meisten Arten überwintern hier als Ei oder Larve in einer Winterstarre. Dazu nutzen sie das Sediment am Grund des Teiches oder passende Pflanzen am Uferbereich. „Die Mosaikjungfer legt ihre Eier in faulendes Pflanzenmaterial am Ufer. Dort schlüpfen im Frühjahr die Larven, die dann einen weiteren Winter im Teich verbringen. Der eigene Gartenteich sollte also nicht blankgeputzt werden und kann ruhig etwas Sediment und einige Uferpflanzen vertragen“, so die Naturschutzreferentin.

Nistkästen sind besonders als Bruthilfe für Vögel im Frühjahr gedacht. Aber sie erfüllen auch im Winter eine wichtige Aufgabe als schützendes Heim für Vögel, kleine Säugetiere und Insekten. So suchen sich Spatzen, Meisen, Zaunkönig und Co. in kalten Nächten hier gerne einen Unterschlupf. Siebenschläfer, Haselmaus und Fledermäuse nutzen die Kästen ebenfalls gerne für den Winterschlaf. „Wer den Säuberungstermin für Nistkästen im Spätsommer verpasst hat, sollte sie jetzt lieber in Ruhe lassen. Geputzt werden kann auch im nächsten Frühjahr. Die einzige Ausnahme ist, dass alte Eier oder tote Küken aus den Kästen entfernt werden sollten.“ Wer noch einen Nistkasten im Keller hat, kann ihn jetzt sogar noch als Winterquartier aufhängen.

Für Gartenvögel, die den Winter in unseren Breiten verbringen, sind auch heimische Sträucher und Bäume wichtig, um die kalten Monate zu überstehen. So finden sie beispielsweise in Hasel, Ilex, Pfaffenhütchen und Brombeere ein reiches Nahrungsangebot. Außerdem ist das schützende Geäst ein gutes Versteck vor kaltem Wind.

Bildunterschrift: Haselmaus

Text: NABU Landesverband Sachsen-Anhalt
Foto: pixabay