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3 Schritte, wenn das Kind womöglich eine Leseschwäche erkennen lässt


veröffentlicht am 4. November 2022

Foto: Kinder mit Leseschwäche arbeiten oft mit Büchern, die eine einfache Satzstruktur und leichte Wörter beinhalten
Flüssig lesen zu lernen, ist nicht für alle Kinder selbstverständlich. 
In der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) 2019 beispielsweise wurde deutlich, dass 18,9 Prozent der deutschen Grundschüler von einer Leseschwäche betroffen sind. Hier folgen 3 Tipps zum richtigen Verhalten, wenn man vermutet, dass das eigene Kind ebenfalls dazugehören könnte:

1. Eine Leseschwäche als solche erkennen
Es kann diverse Indikatoren und Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Lesekompetenz geben. Im Mathematikunterricht etwa, wenn Schüler mit sehr guten mathematischen Fähigkeiten plötzlich Probleme beim Lösen von Textaufgaben zeigen. Fächerübergreifend lassen leseschwache Kinder beim Arbeiten mit Texten und Geschichten einiges aus, was inhaltlich relevant ist, oder sie interpretieren Wichtiges fehlerhaft. Aufgabenstellungen können sie nicht adäquat umsetzen und bearbeiten. Leseschwache Schüler benötigen regelmäßig sehr viel Zeit für die Hausaufgaben. Im Vergleich zu Mitschülern werden viel mehr Wiederholungen und Übungen notwendig. Trotz des vielen Übens stellen sich keine oder nur geringe Fortschritte ein.

2. Auswirkungen der Leseschwäche wahrnehmen
Welche Folgen sich aus einer Leseschwäche ergeben, ist sehr individuell. Oft sind die betroffenen Kinder verunsichert, ebenso haben sie ein reduziertes Selbstwertgefühl. Auch Hänseleien von Mitschülern und sogar eine soziale Isolation sind möglich. Zum anderen kann die schulische Entwicklung gestört werden: Wer eine Leseschwäche hat, dem werden fälschlicherweise auch andere intellektuelle Fähigkeiten nicht zugetraut. Nicht zuletzt können sich die betroffenen Schüler nur schwer weiteres Wissen durch Lesen aneignen. Vielmehr bleibt das Lesen von Buchstaben, Silben, Wörtern oder Wortteilen, Sätzen und Texten anstrengend.

3. Kinder mit Leseschwäche unterstützen
Es hat sich bewährt, den Kindern Bücher anzubieten, die extra für eine Leseschwäche konzipiert sind. Um die Lesbarkeit und das Leseverstehen zu erleichtern, werden in diesen beispielsweise kurze, einfache Sätze mit bekannten Wörtern genutzt. Zudem macht das Layout das Lesen leichter, da das Schriftbild angepasst ist. Die Charakteristik des Originals mit vielen Dialogen und spannenden Geschichten bleibt dabei erhalten. Die Bücher sind im äußeren Erscheinungsbild sehr eng an die Originale angelehnt, somit erkennt man sie nicht auf den ersten Blick als Fördermaterialien. Werden die Bücher mit den Klassenkameraden gemeinsam bearbeitet, können beispielsweise Hausaufgaben zu den Texten sowie der Austausch über Gelesenes im Klassenverband erfolgen.


Text / Foto: djd/ProLog/Mike Mehlhaff