veröffentlicht am 28. Oktober 2022
Foto: Geldscheine und Münzen liegen neben einer Steckdose
Viele Verbraucher:innen erhalten derzeit von ihren Energieanbietern Preiserhöhungsschreiben. Doch sind diese überhaupt gerechtfertigt und wurden die neuen Preise ordnungsgemäß angekündigt?
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) plant, gegen rechtswidrig handelnde Anbieter mit Musterklagen vorzugehen. Sind Sie von unzulässigen Preiserhöhungen bei Strom oder Gas betroffen?
Auch in der aktuellen Krise gilt: Energieversorger dürfen nur unter bestimmten Voraussetzungen höhere Preise verlangen. Obendrein gibt es genaue Vorschriften, wie eine Preisänderungsmitteilung aussehen muss und wie solche Erhöhungen angekündigt werden sollen.
Derzeit häufen sich jedoch Beschwerden von Verbraucher:innen, dass Strom- und Gas-Anbieter unzulässige Preiserhöhungen verlangen. Beispielsweise halten die Unternehmen vereinbarte Preisgarantien oder Mitteilungsfristen nicht ein oder platzieren Informationen zu Preisänderungen in den Schreiben möglichst versteckt. Die Vorgehensweisen sind vielfältig und beschränken sich nicht nur auf diese Methoden. Haben Sie den Verdacht, dass ihre Preise unrechtmäßig erhöht wurden? Dann können Sie an unserer Umfrage teilnehmen. Wir benötigen möglichst gut dokumentierte Fälle, um eine Musterklage auf den Weg bringen zu können.
Eine Musterklage kann nur mit der Unterstützung von ausreichend Betroffenen zustande kommen. Der vzbv möchte feststellen lassen, dass gewisse Preiserhöhungen unwirksam sind. Generell können Verbraucher:innen rechtswidrigen Forderungen nach höheren Preisen widersprechen. Bei bereits erfolgten Mehrzahlungen haben sie gegebenenfalls einen Erstattungsanspruch. Wenn Kund:innen durch unrechtmäßige Preiserhöhungen zur Kündigung veranlasst wurden, kommt auch ein Schadensersatzanspruch gegen die Unternehmen in Betracht.
Wichtig ist weiterhin, dass Verbraucher:innen ihre Rechte kennen und unlauteres Vorgehen bei Preiserhöhungen als solches wahrnehmen. Die Verbraucherzentralen haben Hintergrundinformationen zum Thema und Verschleierungstaktiken von Energieanbietern auf ihrem Online-Portal
www.verbraucherzentrale.de zusammengetragen. Hier finden Sie auch Tipps zum Sonderkündigungsrecht und dazu, wann sich ein Anbieterwechsel lohnen kann.
Im FAQ zur Gaskrise erhalten Sie zudem aktuelle Hinweise und Antworten auf alle Fragen rund um die Schwerpunkte Gasumlage, Preissteigerungen und Sparmöglichkeiten.
Text / Foto: Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) / Eisenhans - AdobeStock.com
