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Fussball Stadion pixabay

Magdeburg-News: Podiumsdiskussion zur Fußball-WM in Katar in Stadtbibliothek Magdeburg

Sonntag, 18. September 2022

Magdeburg. Vier Gäste aus Nepal und Kenia berichten von ihren Erfahrungen auf den Baustellen für die Fußballweltmeisterschaft 2022 und von ihren Kämpfen um die Verbesserung von Arbeitsbedingungen für migrantische Arbeiter. Gemeinsam mit dem Publikum werden Handlungsmöglichkeiten hierzulande sowie der künftige Umgang mit derartigen Großevents diskutiert.

Fußball ist weltweit ein großes Geschäft und besonders viel Aufsehen erregt bereits im Vorfeld die kommende Fußballweltmeisterschaft in Katar. Unter der Überschrift "WM 2022 – FIFA, Katar und Menschenrechte" wird am Montag, 19. September um 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek diskutiert. Dabei berichten migrantische Arbeiter- und Gewerkschafter von ihren Lebens- und Arbeitsbedingungen im Wüstenstaat.

Die Diskussionen um die Fußball-WM begannen bereits bei der Vergabe 2010, es folgten Vorwürfe von Korruption und Menschenrechtsverletzungen. Zahlreiche Proteste begleiten bis heute den Bau der Infrastruktur für das weltweite sportliche Großereignis. Insbesondere internationale migrantische Arbeiter*innen sind aber weiterhin vor prekären Arbeitsbedingungen kaum geschützt. Das bestätigt letztlich auch die erschreckend hohe Zahl an Todesfällen auf den WM-Baustellen.

Das Podiumsgespräch in der Stadtbibliothek ist Teil einer bundesweiten "Speakers Tour" unter dem Motto "Reclaim the Game - Foulspiel mit System", die die Rosa-Luxemburg-Stiftung ausrichtet. In Magdeburg berichten vier Gäste aus Nepal und Kenia von ihren Erfahrungen auf den Baustellen und von ihren Kämpfen um bessere Arbeitsbedingungen für migrantische Arbeiter*innen. Zu Ihnen gehört Binda Pandey, die als hochrangiges Mitglied der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und eines nepalesischen Gewerkschaftsverbandes an Verhandlungen mit der katarischen Regierung beteiligt war und heute Abgeordnete im nepalesischen Parlament ist. Ebenfalls aus Nepal stammt Krishna Shrestha als Vertreter einer Selbstorganisation von Arbeiter*innen in Katar. Aus Kenia sind die Gewerkschafter und Aktivisten Jeevan KC und Malcolm Bidali Teilnehmer der Diskussion. Malcom Bidali zählt in seinem Heimatland zu den Mitbegründern der Menschenrechts- und Selbsthilfeorganisation "Migrant Defenders".

Im Gespräch mit den Arbeiter erörtert der Moderator Dennis Jannack die Wirksamkeit von Arbeitsrechtsreformen, die Katar nach internationaler Kritik schließlich angestoßen hat. Gefragt wird nach den Bedingungen für gewerkschaftliche oder informelle Zusammenschlüsse. Und schließlich soll es um mögliche Konsequenzen für FIFA und DFB für künftige Standortvergaben von Fußballweltmeisterschaften gehen.

"WM 2022 – FIFA, Katar und Menschenrechte" ist eine gemeinsame Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit dem Magdeburger Fanprojekt Magdeburg sowie der Fanhilfe. Alle interessierten Gäste sind zu dieser Podiumsdiskussion am Montag, 19. September, um 19.30 Uhr in der Zentralbibliothek im Breiten Weg herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.

Text: Landeshauptstadt Magdeburg
Foto: pixabay