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Fast jeder zweite Betrieb sieht sich durch Energiepreise gefährdet

Mittwoch, 24. August 2022

Berlin (dts Nachrichtenagentur/MDN). Der starke Anstieg bei den Energiepreisen geht vielen mittelständischen Unternehmen nach eigener Aussage zunehmend an die Substanz. 42 Prozent von 853 befragten Unternehmen gaben in einer Umfrage des Bundesverbandes "Mittelstand" (BVMW) an, dass die Energiepreisexplosion die Existenz des Unternehmens gefährden würden. Die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten in ihren Mittwochausgaben darüber.

Fast drei Viertel der befragten Unternehmen (72,5 Prozent) gaben an, unter den derzeitigen Preisen für Energie zu leiden. Eine deutliche Mehrheit von 89 Prozent plädiert für staatliche Maßnahmen zur Energiepreissenkung. Zwei Drittel der Unternehmen sprachen sich für eine Steuersenkung oder Steuerbefreiung auf Energie aus.

Aber auch ein gemeinsamer Einkauf von Energie durch die EU-Mitgliedsstaaten (44 Prozent) sowie Energiekostenzuschüsse (41 Prozent) fordern viele Unternehmen. Rund jedes vierte Unternehmen wünscht sich eine Preisdifferenzierung für energieintensive Branchen. Neben kurzfristigen Hilfen fordern viele Firmen auch dauerhafte Reformen.

So sprachen sich drei Viertel der befragten Unternehmen dafür aus, die Stromsteuer auf das EU-Niveau zu reduzieren. Zwei Drittel der Mittelständler verlangten nach einer besseren Förderung für erneuerbare Energien. Jedes zweite Unternehmen plädierte dafür, die CO2-Umlage einzufrieren oder rückgängig zu machen.

Für den Ausbau konventioneller Energieerzeugung sprachen sich 39 Prozent der befragten Mittelständler aus. Gemischt werden die Energiespartipps aufgenommen. Während 36 Prozent der Mittelständler der Auffassung sind, dass Energiespartipps helfen könnten oder eine sehr gute Idee seien, halten sie 48 Prozent nur für eine geringe Möglichkeit, um die Situation zu verbessern.

15 Prozent schreiben den Appellen zum Energiesparen gar keine Wirkung zu. Der BVMW-Bundesvorsitzende Markus Jerger forderte angesichts der Ergebnisse von der Bundesregierung schnelle Entlastungen. "Wenn die Bundesregierung in dieser akuten Notlage nicht handelt, droht in zehntausenden mittelständischen Betrieben schon bald buchstäblich das Licht auszugehen", sagte Jerger den Funke-Zeitungen.

In einem solchen Fall würde es zu einem "massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit" kommen, der die Sozialkassen sprengen würde. Es herrsche Energienotstand im unternehmerischen Mittelstand. Konkret forderte der Mittelstandsverbandschef eine Absenkung aller Energiesteuern auf das EU-Mindestniveau, das Aussetzen des Anstiegs der CO2-Bepreisung sowie eine Erhöhung der Pendlerpauschale auf 40 Cent ab dem ersten Kilometer.

"Diese und weitere Sofortmaßnahmen müssen Gegenstand eines Energiegipfels im Kanzleramt werden", sagte Jerger. Die Umfrage unter 853 Mittelständlern wurde vom 18. bis zum 21. August durch das Meinungsforschungsinstitut SurveyMonkey durchgeführt.

Text & Foto: dts