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Kein Buch mit sieben Siegeln - Gute Vorbereitung sorgt für erfolgreiche Ausbildung

1. Mai 2022

Natürlich weiß jede/r Jugendliche heute ungefähr, wie eine Berufsausbildung abläuft - schließlich organisieren die Schulen Informationsveranstaltungen, fördern den Besuch von Ausbildungsmessen oder pflegen Kooperationen mit Verbänden und Organisationen - aber wo finden Jugendliche tatsächlich individuellen Zugang zu möglichen Berufswegen? Thomas Wiemer vom Ausbildungsförderwerk Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (AuGaLa) kennt diese Frage und verweist auf das breite Informationsangebot für den Beruf Landschaftsgärtner/in: „Seit mehr als zwanzig Jahren bieten wir im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (GaLaBau) informative Nachwuchswerbung und sind damit zu dem mit Abstand beliebtesten Ausbildungsberuf im grünen Sektor geworden." Die Branche boomt und bietet jungen Männern und Frauen, die sich für Natur und Handwerk interessieren, eine solide Ausbildung und hervorragende berufliche Perspektiven. „Im Jahr 2021 erlernten 7.637 junge Menschen den Beruf der Landschaftsgärtnerin und des Landschaftsgärtners - 2,4 Prozent mehr als in 2020", so Referent Wiemer.

Vielseitig und zukunftsorientiert
Natalie Scholz (19) ist im zweiten Ausbildungsjahr zur Landschaftsgärtnerin und überzeugt, ihren Traumberuf gefunden zu haben: „Ich könnte mir nicht vorstellen, einen Bürojob auszuüben. Schon in der Schule habe ich mich drinnen nicht besonders wohl gefühlt. Was mir am GaLaBau so gefällt, ist das draußen sein, die Zusammenarbeit im Team und dass ich am Abend sehe, was wir gemeinsam geschafft haben!" Dass es auch mal regnet und kalt ist, stört sie nicht, „meist ist doch gutes Wetter und für die anderen Tage gibt es eine Schlechtwetterregelung." Ihr Vater ist selbst Landschaftsgärtner, das habe sie sicherlich beeinflusst, so Natalie Scholz, aber erst während eines Praktikums in den Schulferien sei ihr klar geworden, dass dieser Beruf perfekt zu ihr passe - ebenso der Betrieb, in dem sie anschließend auch ihre Ausbildung begann. „Als Landschaftsgärtnerin habe ich so viele Möglichkeiten und hier in der Ausbildung kann ich alle Bereiche kennenlernen, es wird nie langweilig." Am Anfang habe sie sich besonders auf die Arbeit mit Pflanzen gefreut, inzwischen sei aber Natursteinpflaster ihr absolutes Lieblingsmaterial. „Im Januar und Februar dieses Jahres hatte ich die Gelegenheit zu einem dreiwöchigen Lehrgang in Südtirol, in dem es nur um das Pflastern mit Naturstein ging. Das war einfach großartig!"

Philipp Heggemann (30) ist ihr Ausbilder und hat bereits fünf Jahre Erfahrung mit Auszubildenden im GaLaBau. Er ergänzt: „Das erste Ausbildungsjahr sehen wir als wichtige Orientierungsphase. Die jungen Männer und Frauen lernen die Vielfalt der Gärten, der Materialien und natürlich der Arbeiten kennen, sie erfahren aber auch ihre Möglichkeiten und Grenzen und finden ihre Rolle im Team. Wir wissen, dass es für die meisten eine große Umstellung ist, nach der Schulzeit täglich körperlich draußen zu arbeiten."

Gute Basis ist wichtig
Der Betrieb Meyer zu Hörste GmbH Garten und Landschaft im niedersächsischen Bad Rothenfelde beschäftigt derzeit sieben Auszubildende und legt traditionell großen Wert auf eine bestmögliche Ausbildung. An vier Tagen pro Woche sind die Auszubildenden im Team auf Baustellen, sie lernen in Privatgärten oder im öffentlichen Grün zu pflanzen und zu pflegen, Wege oder Terrassen zu pflastern, Teiche zu bauen, sie arbeiten mit Maschinen und Technik, verarbeiten verschiedenste Materialien. Heggemann: „Wir begleiten unsere Auszubildenden darüber hinaus mit individuellen betrieblichen Schulungen, beispielsweise zur Pflanzenkunde oder zu Themen der Technik." Einen Tag in der Woche gehen die Auszubildenden in die Berufsschule, mehrmals pro Jahr finden sogenannte überbetriebliche Ausbildungskurse zu speziellen Themen statt. Natalie Scholz: „Die überbetriebliche Ausbildung finde ich super. Ich hatte schon einen Pflanzenlehrgang und einen Motorsägenlehrgang besucht!"

Aktive und zuverlässige Teamplayer
Auf die Frage, was man für den Beruf „Gärtner/in Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau" - wie es offiziell heißt - mitbringen sollte, antwortet Natalie Scholz: „Man muss offen sein für neue Aufgaben und Herausforderungen, darf keine Angst davor haben, sich auch mal dreckig zu machen und man sollte Spaß daran haben, den ganzen Tag draußen aktiv zu sein." Zusätzlich betont die angehende Landschaftsgärtnerin die Teamarbeit auf der Baustelle und wie wichtig es sei, sich mit den Kolleginnen und Kollegen gut zu verstehen: „Man ist ja achteinhalb Stunden am Tag zusammen und da ist es wichtig, dass man sich gegenseitig hilft und auch zusammen lachen kann. Wenn man sich gut versteht, vergeht die Zeit wie im Flug!" 
Ausbilder Heggemann fügt hinzu: „Gerade, weil die Arbeit im Team eine so große Rolle im Alltag spielt, ist auch Zuverlässigkeit enorm wichtig. Man muss sich aufeinander verlassen können, insbesondere beim Umgang mit großen Maschinen und schwerem Werkzeug."

Praktika im Betrieb
Natürlich ist der Beruf der Landschaftsgärtnerin und des Landschaftsgärtners nicht für jede/n was - daher raten sowohl Natalie Scholz als auch Philipp Heggemann zu mindestens einem, besser aber mehreren Praktika. In dieser Zeit können die Jugendlichen schnell herausfinden, ob die praktischen Tätigkeiten im Freien und in der Natur sowie der entsprechende Betrieb und das Team zur eigenen Persönlichkeit passen. „Wir versuchen in den ein bis zwei Wochen Praktika daher auch, Einblicke in alle Tätigkeitsbereiche zu geben und unseren Arbeitsalltag so abwechslungsreich und vielfältig zu zeigen, wie er tatsächlich ist."

Ausführliche Informationen zum Beruf und zur landschaftsgärtnerischen Ausbildung sowie Adressen von rund 3.000 Praktikums- und Ausbildungsbetrieben in Deutschland finden sich online unter www.landschaftsgaertner.com.


Text / Foto: Grünes Presseportal / BGL