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Tulpen

Tulpen und Co. - Risiken und Nebenwirkungen

26. März 2022

Wussten Sie, dass Blumen glücklich machen? „Klar, deswegen kauf ich sie ja", werden jetzt wahrscheinlich die meisten denken. Aber mit solch subjektiven Antworten gibt sich die Wissenschaft natürlich nicht zufrieden. Zahlreiche Studien wurden deshalb in den letzten Jahrzehnten durchgeführt, um herauszufinden, welche Auswirkungen Tulpen und Co. wirklich auf uns haben.

Bei einer Studie der Hochschule Wageningen in den Niederlanden stellte sich beispielsweise heraus, dass wir Menschen, die einen bunten Strauß Blumen dabeihaben, als fröhlicher, offener, warmherziger und sogar verlässlicher einschätzen. Eine Studie der Rutgers University in New Jersey (USA) zeigte zudem, dass wir mit Blumen aber nicht nur bei anderen besser ankommen, sondern sie sich tatsächlich auch auf unser eigenes emotionales Wohlbefinden positiv auswirken. Besonders Frühlingsblumen haben diesen Effekt, denn sie stehen für das Wiedererwachen der Natur nach dem Winter. Gerade in den Nordeuropäischen Ländern sind deswegen Tulpen auch so beliebt. An der Rutgers Universität in New Brunswick (USA) konnte man demonstrieren, dass ausnahmslos alle Probanden ein echtes Lächeln der Freude im Gesicht hatten, als sie Blumen geschenkt bekamen. Ja, selbst Männer konnten sich der Wirkung eines solchen Präsentes nicht entziehen ... Und was lernen wir daraus? Eigentlich nichts Neues. Dafür haben wir aber den Beweis, dass wir alles richtig machen, wenn wir uns hin und wieder ein Bund Blumen gönnen oder einem lieben Menschen einen Tulpenstrauß mitbringen.

Mehr Nachhaltigkeit - Zahlreiche Anstrengungen
Damit Verbraucher beim Kauf von Schnittblumen nicht nur glücklich werden, sondern auch ein gutes Gewissen bezüglich Klima und Umwelt haben können, wurden von der niederländischen Regierung, verschiedenen Forschungseinrichtungen und Züchtern in den letzten Jahren zahlreiche Anstrengungen unternommen, um die Schnittblumenproduktion langfristig so nachhaltig wie möglich zu gestalten. „Gerade die Tulpengärtner haben diesbezüglich viel investiert", erzählt Arjan Smit, Vorsitzender der Tulip Promotion Netherlands (TPN). „Sie kultivieren mittlerweile bereits überwiegend in einem hydroponischen System. Das heißt, die Wurzeln wachsen nicht in Erde, sondern hängen in einem Gemisch aus Wasser und Nährstoffen. Das hat viele Vorteile: So kann der Einsatz von Chemikalien auf ein Minimum reduziert werden und durch geschlossene Kreislaufsysteme bleibt der Wasserverbrauch gering. Pflanzenschutzmittel kommt bei dieser Art des Tulpenanbaus fast überhaupt nicht mehr zum Einsatz und weil die Blumen in mehreren Schichten übereinanderstehen, wird insgesamt auch weniger Grundfläche benötigt."

Da Tulpen bei relativ niedrigen Temperaturen gedeihen, war der Energieverbrauch in diesem Sektor nie besonders hoch. Die vermehrte Verwendung von LED-Licht in den Gewächshäusern, der Einbau von Sonnenkollektoren sowie die Nutzung von Erdwärme sorgen dafür, dass noch mehr eingespart werden kann. Abfall wird reduziert, da nicht mehr benötigte Zwiebeln und Laub in der Tierfütterung Verwendung finden, während die zunehmende Digitalisierung und Robotisierung bei den Produktionsprozessen dafür sorgt, dass der Anbau in der Europäischen Union bezahlbar bleibt. Das hält die Lieferketten kurz, denn die Mehrheit der hier wachsenden Tulpen sind für den lokalen EU-Verbrauch bestimmt.

„Die Nachhaltigkeit im europäischen Gartenbau ist ein laufender Prozess und es gibt noch viel zu tun, um CO²-Emissionen zu reduzieren", sagt Smit. „Ziel des niederländischen Unterglas-Gartenbaus ist es, bis 2040 komplett klimaneutral zu produzieren. Mit den Schnitttulpen sind wir da schon jetzt auf einem sehr guten Weg."


Text / Foto: Grünes Presseportal / TulpenZeit/ibulb