header-placeholder


image header
image
Sperling am Nistekasten NABU CEWE Marlies Weber

Magdeburg-News: NABU Sachsen-Anhalt gibt Tipps – jetzt naturnahen Garten planen

Montag, 14. Februar 2022

Magdeburg. Auch wenn im Februar die Tage noch kurz und grau sind, steht die kommende Gartensaison vor der Tür. Jetzt können neue Projekte geplant und Ideen für den Garten entwickelt werden. Dabei kann das eigene Grün besonders naturnah geplant werden und sich zu einer echten Oase der Artenvielfalt entwickeln. Der NABU gibt Tipps für den Naturgarten.

Für den Vogelgarten – Nistkästen anbringen

Nistkästen für Vögel sind vor allem da sinnvoll, wo natürliche Brutmöglichkeiten z. B, in alten Bäumen fehlen. Wer eine alternative Wohnung anbietet, holt sich fleißige Helfer zur Schädlingsbekämpfung in den Garten. Es gibt viele unterschiedliche Nistkästen, die auf die Bedürfnisse der verschiedenen Vögel angepasst sind. Eine klassische Höhle lockt, je nach Größe der Einflugöffnung, Blau- und Kohlmeisen, Sperlinge oder Kleiber. Hausrotschwänze brauchen Halbhöhlen. Mit ein bisschen Holz, Schrauben und einer Säge lassen sich Nistkästen ganz einfach selbst bauen. Verschiedene Anleitungen gibt es hier: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/nistkaesten/index.html
Eine große Auswahl an Behausungen für Gartenvögel gibt es aber auch im NABU-Shop.

Für den Insektengarten – Wildblumenbeet anlegen

Wildblumenbeete sind ein echter Hingucker: bunt, duftend und ein Paradies für Insekten. Ein Wildblumenbeet mit heimischen Pflanzen bereichert jeden Garten, ist einfach anzulegen und pflegeleicht. Viele Insekten profitieren nicht nur von Nektar und Pollen: Sie überwintern in den Stängeln, bauen aus den Pflanzen ihre Nester und fressen sich als Raupen satt. Zwischen März und Mai ist der beste Zeitpunkt ein Wildblumenbeet anzulegen. Dazu sucht man sich am besten ein sonniges Fleckchen im Garten, lockert den Boden auf und bringt die Pflanzen ein. Zahlreiche heimische Stauden wie Scharfgarbe, Malve, gewöhnliche Akelei, Flockenblume oder Wiesensalbei eignen sich. Auch schon ein kleiner Streifen Wildblumen oder ein Mini-Beet sind ein guter Anfang!

Unordnung zulassen

Wilde Ecken im Garten sind ein wunderbarer Lebensraum für viele große und kleine Tiere. Bereiche, die weder gemäht noch betreten werden, lassen Wildpflanzen ihren Raum. Sie können im eigenen Garten sehr leicht angelegt werden und sind für viele Insekten und Vögel überlebenswichtig. Ein Haufen aus Laub und Ästen ist ein perfektes Winterquartier für den Igel, bietet aber auch Insekten und Amphibien einen Unterschlupf. Und auch wenn es der Name nicht vermuten lässt: Totholz ist einer der lebendigsten Umgebungen in der Natur. Es bietet vielen Insekten  Nahrung, Verstecke und Baumaterial. Im Garten kann man beispielweise einen Baustumpen oder -stamm in der Sonne platzieren und sich selbst überlassen.

Heimische Pflanzen wählen

Heimische Bäume, Sträucher und Blumen sind eine wichtige Nahrungsquelle und Rückzugsort für zahlreiche Vögel und Insekten. Darüber hinaus sind sie oft robuster und winterhart, da sie an die Bedingungen hier vor Ort angepasst sind. Wer also eine neue Hecke anlegen möchte, sollte anstatt Rhododendron und Thuja lieber auf Holunder, Weißdorn, Schneeball oder Liguster zurückgreifen. Eine immergrüne heimische Alternative bietet Efeu. Für die Blumenpracht im Garten sorgen heimische Stauden und auch für den Nasch- und Kräutergarten gibt es eine große Auswahl: vom Apfelbaum über Himbeeren, bis zu Minze, Dill und Schnittlauch.  
 
Torffrei Gärtnern

Ob die Hecke neu gepflanzt, das Staudenbeet angelegt oder die Gemüsepflanzen gezogen werden – Garten braucht Erde. Diese sollte in jedem Fall torffrei sein! Insbesondere im Frühjahr steigt die Nachfrage nach Blumenerde und in den Säcken befindet sich größtenteils Torf, der Stoff aus dem Moore bestehen. Intakte Moore speichern viel Kohlenstoff und sind im Kampf gegen den Klimawandel essenziell. Darüber hinaus sind sie ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche, geschützte Arten. Um diese wertvollen Ökosysteme zu schützen, gehört Torf ins Moor, nicht in die Blumenerde. Jede und jeder kann beim Einkauf auf die Aufschrift „torffrei“ achten und so zum Klimaschutz beitragen.

Text: NABU Landesverband Sachsen-Anhalt
Foto: Marlies Weber/NABU