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Diestel Peter Michael DDR Innenminister   S.Welscher

Magdeburg-News: Gisela schreibt ,,Was man so hört..." • Diestel, letzter Innenminister der DDR zu Gast

Sonntag, 19. Dezember 2021

Magdeburg. Sein Buch „ In der DDR war ich glücklich. Trotzdem kämpfe ich für die Einheit“ habe ich kürzlich aus der Hand gelegt. Nun erfuhr ich, dass Peter-Michael Diestel am 20. Februar  in die Zwickmühle nach Magdeburg kommt. Seine Rückblicke auf die vollzogene Einheit Deutschlands wurden zum Spiegel- Bestseller. Der geschichtsbewusste Diestel nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn er von den damaligen Vorgängen berichtet. Auch wenn es heißt: Alles ging demokratisch und mit rechten Dingen zu. Eine schöne Mär, behauptet Diestel. Er muss es wissen, denn er war dabei. Der letzte Innenminister der DDR redet Klartext über die Folgen. Der ostdeutsche Anwalt kann das, denn er hat kein Amt, das ihn zwingt, ein Lügengebäude zu stützen. Der selbstbewusste Ostdeutsche folgt lediglich einem Selbstauftrag: die deutsche Einheit tatsächlich herbeizuführen und der Wahrheit zum Recht zu verhelfen. Als letzter Innenminister der DDR löste er die Stasi auf. Als „Anwalt der Ossis“ vertritt er heute noch unter Stasiverdacht geratene Ostdeutsche. Bei seiner dritten Hochzeit hießen die Trauzeugen Lothar de Maizière und Gregor Gysi. Und: „Wer hat den schönsten Fußballpräsidenten der Welt – FC Hansa oho“ , erklingt es aus einem Vers der legendären Puhdys. Peter-Michael Diestel ist ein „großer Fan von Franz-Josef Strauß“, der von sich sagt, er habe die Einheit Deutschlands schon vorangetrieben als viele noch die Zweistaatenlösung wollten. 30 Jahre später ist er über die anhaltende Ausgrenzung ostdeutscher Persönlichkeiten, Fähigkeiten und Talente empört und findet sogar, das sei verfassungswidrig: „Die Ostdeutschen sind führungslos und fühlen sich in der Politik nicht vertreten.“ Eine interessante Diskussion, die beim Talk „frontal aber fair“ mit Tonja Pölitz in der „Magdeburger Zwickmühle“ zu erwarten ist. 

Bildunterschrift: Coronabedingt musste der Talk mit Peter-Michael Diestel im letzten Jahr verschoben werden.

Text: Gisela Lichtenecker
Foto: S. Welscher