Berlin (dts Nachrichtenagentur/MDN) -
Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) will das Modell des Mietkaufs in
Deutschland forcieren, bei dem Bürger über ihre Mietzahlungen Stück für Stück
staatlich geförderte Wohnungen erwerben können. "Ich halte diese Modelle
für interessant, gerade für die ostdeutschen Länder", sagte sie dem
"Tagesspiegel". Bekanntlich erbten Ostdeutsche im Vergleich weit
weniger als Westdeutsche, deshalb hätten viele auch weniger Eigenkapital für
die eigene Immobilie.
Zudem werde sie mit den Ländern über
weitere Modelle sprechen - auch über eine Flexibilisierung der
Grunderwerbsteuer, die in den vergangenen Jahren gestiegen sei. "Es wäre
schon eine große Erleichterung, wenn die Grunderwerbssteuer für die erste
selbstgenutzte Immobilie gesenkt würde, die jemand kauft. Die meisten Menschen
kaufen eine Wohnung oder ein Haus einmal in ihrem Leben."
Zudem soll zur Senkung der Kosten der
serielle Wohnungsbau mit einheitlichen Bautypen ausgeweitet werden. Darin liege
eine große Chance. "Denn es hat viele Vorteile: Mit vorgefertigten
Bauteilen zu arbeiten geht schneller. Es entsteht weniger Baulärm. Und die
Teile können industriell gefertigt werden. Prototypen gibt es schon, nun ist es
wichtig, dass sich diese Technik schnell verbreitet."
Geywitz zeigte sich optimistisch, dass das
von Kanzler Olaf Scholz (SPD) vorgegebene Ziel von 400.000 neuen Wohnungen im
Jahr geschafft werden kann: "In Deutschland sind 800.000 Wohnungen
genehmigt, aber noch nicht gebaut. Ich werde rasch damit beginnen, den Dialog
mit der Bau- und Wohnungswirtschaft zu starten, um einen Aufbruch zu schaffen
und dauerhaft die Baukapazitäten erhöhen", so Geywitz. "Da geht es
nicht nur um die Finanzierung, die Planung und Genehmigung, sondern auch darum,
genügend Fachkräfte zu haben."
Text / Foto: dts