Seit Beginn der Pandemie haben sich deutlich mehr Menschen dazu entschlossen, die Familie zu erweitern und einen Hund anzuschaffen. Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) spricht in diesem Zusammenhang von einem Zuwachs von 20 % im Vergleich zu den Vorjahren.
Die Nachfrage – vor allem nach Welpen – ist dementsprechend groß. Die Züchter können sich vor Anfragen kaum retten. Doch mit dem Halten von Tieren gehen nicht nur Freuden, sondern auch Pflichten einher.
Hundehaltung in der Praxis
Ein Hund benötigt viel Zuwendung und Führung. Viele Familien unterschätzen die zeitlichen Ressourcen, die die Haltung und Betreuung von Hunden erfordert. Wenn die Zeit des Home-Office endet, stehen diese Menschen vor einem Problem. Züchter fürchten daher, dass nach der Pandemie viele Hunde im Tierheim landen. Auch die Urlaubszeit stellt für Hundehalter immer wieder eine große Herausforderung dar. Wohin mit dem Hund, wenn man verreist? Glücklicherweise gibt es gerade im Raum Sachsen-Anhalt viele Ferienwohnungen, in denen Hunde willkommen sind. Ansonsten können auch Hundepensionen die Tiere für einige Zeit beherbergen.
Die Bürokratie der Hundehaltung
Wer sich für einen Hund entscheidet, ist auch mit viel Bürokratie konfrontiert. Für Hunde, die nach 2008 geboren sind, gibt es spezielle Regelungen. Spätestens drei Monate nach der Geburt des Hundes muss eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden. Sobald der Hund drei Monate alt ist, wird auch eine Hundesteuer fällig, die für den Ersthund 96,- Euro pro Jahr beträgt. Nach sechs Monaten muss der Hund von einem Tierarzt mit einem Mikrochip gekennzeichnet werden. Darüber hinaus ist entweder das Bürgerbüro oder das Ordnungsamt umgehend von der Hundehaltung zu unterrichten. Neben dem Geburtsdatum, der Rasse und dem Geschlecht des Hundes ist auch die Kennnummer des Mikrochips und die Bescheinigung der Haftpflichtversicherung zu übermitteln. Der Hund wird anschließend im Hunderegister des Landes Sachsen-Anhalt registriert.
Gefährliche Hunde
Als sogenannte gefährliche Hunde gelten Rassen wie Bullterrier, Pitbull-Terrier oder auch American Staffordshire-Terrier, sowie diverse Kreuzungen. Gefährliche Hunde dürfen zwar gehalten werden, jedoch muss durch einen Wesenstest nachgewiesen werden, dass der Hund sozialverträglich ist. Stellt sich jedoch heraus, dass der Hund bissig ist, darf er nur nach einem positiven Erlaubnisverfahren gehalten werden.
Leinenpflicht, Baden und Hundehaufen
Auf
öffentlichen Straßen und Grünanlagen besteht Leinenpflicht. Es gibt jedoch im
Raum Magdeburg zahlreiche sogenannte Hundeauslaufwiesen, auf
denen Hunde unter Aufsicht frei laufen dürfen. Hunde springen bekanntlich gerne ins kühle Nass. Doch
an öffentlichen Wasserbecken oder Brunnen ist das Baden von Hunden verboten.
Auch öffentliche Badestrände dürfen mit Hunden nicht genutzt werden. Eine
Ausnahme wird hier nur für Blinde mit Blindenhund gemacht. Wer sich einen Hund
anschafft, sollte auch bedenken, dass Hundehaufen vom Hundehalter unverzüglich
zu beseitigen sind. Dafür stehen im Raum Magdeburg etwa 2.800 Papierkörbe und
100 Hundetoiletten zur Verfügung. Verstöße können ein Bußgeld von bis zu 100
Euro zur Folge haben. Auch das Bellen der Hunde ist reglementiert. Lang
andauerndes Bellen oder Heulen ist vor allem zu den Ruhezeiten laut der
Stadtverwaltung zu unterbinden.
Text / Foto: Quacken / pixabay