header-placeholder


image header
image
business 10

Sonstiges-News: Wie erkenne ich eine/n seriöse/n Finanzberater/in? – Ohne falsche Versprechen ans Ziel

10. November 2021

Wer sein Geld in die Hände eines anderen legt, überträgt seine finanzielle Erwartung an eine gute Rendite an diese Person. Wie lässt sich aber feststellen, ob der eigene Finanzberater dieses Vertrauen verdient oder ob er es in Wirklichkeit missbraucht? „Derzeit genießt dieser Beruf keinen besonders guten Ruf und ähnelt dem eines Gebrauchtwagenhändlers. Das liegt daran, dass einige Anbieter ihren Kunden eigennützig Produkte empfehlen, die ihnen nur selbst den größten Profit bringen“, weiß Norman Argubi, Vorstand finanz-center AG.

Hinterfragen, statt blind zu vertrauen

Ob bei einem Berater die Interessen des Kunden im Vordergrund stehen oder doch die eigenen, lässt sich unter anderem daran erkennen, welchen Status er hat. Mitarbeiter einer Bank sind oft angehalten einen Abschluss zu tätigen, um eine hohe Provision zu erhalten. Damit sie ihr Ziel erreichen, spekulieren einige von ihnen und raten zu risikoreichen Investitionen. „Sie müssen schon laut Arbeitsvertrag die Interessen der Bank vertreten und nicht die der Kunden. Daher erfolgen Empfehlungen ungeachtet dessen, ob diese Anlage tatsächlich die beste Option für den jeweiligen Kunden darstellt. Nun sind natürlich nicht alle Mitarbeiter einer Bank unseriös und Provisionen per se etwas Schlechtes. Letztlich entscheiden Ethik und Moral des Angestellten darüber, ob er gewissenhaft mit den Finanzen des Besitzers umgeht oder nicht. Anders ist es bei einem unabhängigen Finanzberater, der schon laut Gesetz die Interessen seiner Kunden beziehungsweise Mandanten zu wahren hat. Dieser kann wahlweise auch auf Provisionsbasis arbeiten oder wie ein Steuerberater direkt für den Mandanten und dann mit einem Honorar vergütet werden. Wer also sichergehen will, dass wirklich im eigenen Sinne gehandelt wird, wählt immer einen unabhängigen Berater“, betont Argubi.

Warnhinweise erkennen

Unseriöse Finanzberater lassen sich häufig durch falsche Versprechungen entlarven. Behauptet dieser beispielsweise, er biete dieses eine Investment ausschließlich seinen besten Kunden an, vermittelt er zunächst den Eindruck von Exklusivität. „Für den Angestellten gibt es aber keinen Grund, sein vermeintliches Ass nur wenigen Anlegern zu verraten. Es handelt sich um eine reine Verkaufsmasche, damit Kunden investieren. Auch die Aussage, der Kunde müsse sich jetzt sofort entscheiden, dient nur dem Ziel, etwas zügig zu verkaufen. Zwar ist der Finanzmarkt tatsächlich sehr schnelllebig, doch ein gut durchdachtes Konzept eignet sich zu jedem Zeitpunkt“, erklärt Argubi. Zu den Warnhinweisen zählt auch die Behauptung, es handle sich um einen todsicheren Tipp. Da Millionen von Marktteilnehmern innerhalb von Sekunden den Preis einer Aktie definieren, gibt es niemals eine hundertprozentige Garantie auf Erfolg. Wer Versprechungen wie diese hört, sollte die Absichten dahinter anzweifeln.

Darauf kommt es wirklich an

Für jeden Anleger gilt es, das angebotene Investment kritisch zu hinterfragen und sich intensiv zu informieren. „Am besten fragen Interessierte ihre Berater, nach welchen Kriterien oder Maßgaben sie die Produkte auswählen und ob sie selbst in die vorgeschlagenen Anlagen investieren. Seriöse Berater stehen hinter ihren Empfehlungen. Sie scheuen daher nicht vor einer Erklärung zurück und sprechen offen über ihre Herangehensweise“, weiß Argubi. Damit Kunden sich nicht ausschließlich auf ihre eigene Menschenkenntnis verlassen müssen, entwickeln sich zunehmend Maßnahmen, die mehr Sicherheit und Transparenz schaffen. Dazu zählen beispielsweise die 2008 eingeführte Pflicht, dass Beratungen immer protokolliert werden, sowie der Beschluss von 2018, dass eine umfassende Aufklärung über Finanzberatung erfolgen muss. „Finanzberater kümmern sich um den Lebensunterhalt von Generationen und tragen somit eine enorme Verantwortung. Jeder sollte sich daher bei seiner Wahl gründlich nach der richtigen Person für diese Aufgabe umsehen“, betont Argubi abschließend.

Text / Foto: Norman Argubi / pixabay