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Statistisches Bundesamt Todesursachenstatistik 2020: Zahl der Todesfälle um 4,9 % gestiegen

WIESBADEN (ots)

* 4 % aller Todesfälle im Jahr 2020 gehen direkt auf COVID-19 zurück

* Herz-/Kreislauferkrankungen weiterhin häufigste Todesursache (34 %)

Im Jahr 2020 sind in Deutschland nach endgültigen Ergebnissen der Todesursachenstatistik insgesamt 985 572 Menschen verstorben, davon waren 492 797 Männer und 492 775 Frauen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, ist die Zahl der Todesfälle damit um 4,9 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der Anstieg ist auch auf die Sterbefälle durch COVID-19 zurückzuführen.

39 758 Menschen an COVID-19 verstorben

An COVID-19 als Grundleiden verstarben 2020 in Deutschland insgesamt 39 758 Menschen. Damit war COVID-19 bei 4,0 % aller Verstorbenen die ausschlaggebende Todesursache. In dieser Zahl sind diejenigen Fälle nicht enthalten, in denen COVID-19 von der leichenschauenden Ärztin beziehungsweise dem leichenschauenden Arzt auf dem Totenschein als Begleiterkrankung dokumentiert wurde. Vorläufige monatliche Daten hierzu liegen aktuell als Sonderauswertung vor; endgültige Ergebnisse wird das Statistische Bundesamt voraussichtlich im Dezember 2021 veröffentlichen.

338 001 Menschen an Herz-/Kreislauferkrankungen gestorben

Die häufigste Todesursache im Jahr 2020 war, wie schon in den Vorjahren, eine Herz-/Kreislauferkrankung. Mit 338 001 Verstorbenen war gut ein Drittel (34 %) aller Sterbefälle darauf zurückzuführen (2,1 % mehr als im Vorjahr mit 331 211 Fällen). 47 % davon waren Männer, 53 % Frauen. Vor allem bei älteren Menschen führten diese Erkrankungen zum Tod: 93 % der an einer Krankheit des Herz-Kreislaufsystems Verstorbenen waren 65 Jahre und älter. An einem Herzinfarkt, der zu dieser Krankheitsgruppe gehört, verstarben 2020 insgesamt 44 529 Menschen (2019: 44 282). Davon waren 59 % Männer und 41 % Frauen.

Zweithäufigste Todesursache waren die Krebserkrankungen: Beinahe ein Viertel (23,5 %) aller Verstorbenen (231 271 Menschen) erlag im Jahr 2020 einem Krebsleiden, das waren ungefähr so viele wie im Vorjahr (2019: 231 318). 54 % der Krebstoten waren Männer, 46 % Frauen. Bei Männern waren die bösartigen Neubildungen der Verdauungsorgane beziehungsweise der Atmungsorgane (Lungen- und Bronchialkrebs) die am häufigsten diagnostizierten Krebsarten. Frauen waren ebenfalls am häufigsten von einer bösartigen Neubildung der Verdauungsorgane betroffen. Häufigste Einzeldiagnose bei den Krebserkrankungen von Frauen war jedoch der Brustkrebs mit 18 425 Fällen.

4,2 % oder 41 794 aller Todesfälle im Jahr 2020 waren auf eine nicht natürliche Todesursache wie zum Beispiel eine Verletzung oder Vergiftung zurückzuführen (2019: 41 779). In 17 211 Fällen (49 % Männer und 51 % Frauen) war ein Sturz die Ursache für den Tod. Durch einen Suizid beendeten 9 206 Menschen ihr Leben, drei Viertel (75 %) davon waren Männer und ein Viertel (25 %) Frauen. Im Vergleich zum Vorjahr war die Zahl der Suizide mit +1,8 % leicht höher (2019: 9 041 Fälle).

Methodische Hinweise:

COVID-19-Sterbefälle werden auf zwei Meldewegen erfasst: Zum einen über die amtliche Todesursachenstatistik, zum anderen über die Meldepflichten nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG). Das Robert Koch-Institut (RKI) und die Landesgesundheitsbehörden veröffentlichen COVID-19-Sterbefallzahlen nach dem IfSG.

Die Unterschiede in den beiden Dokumentationsformen führen dazu, dass die Fallzahlen der COVID-19-Sterbefälle in beiden Statistiken nicht identisch sind. Die amtliche Todesursachenstatistik basiert auf den in den Todesbescheinigungen dokumentierten Grundleiden und Begleiterkrankungen der verstorbenen Personen.

Die Zahl der 39 758 für das Jahr 2020 in der Todesursachenstatistik erfassten Todesfälle mit COVID-19 als Grundleiden setzt sich zusammen aus 38 510 Fällen, die durch einen Labortest nachgewiesen wurden (Code ICD-U07.1), und aus 1 248 nicht durch Labortest nachgewiesen (Verdachts-)Fällen (Code ICD-U07.2).
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