Foto: Urk war früher eine Insel, der
schmucke Leuchtturm zeugt noch davon
(djd). Der größte vom Menschen geschaffene
Naturpark der Welt liegt im Nordosten der Niederlande. Stundenlang kann man die
unendlich weite Polderlandschaft mit ihren flachen Gewässern, sumpfigen Wiesen
und wogenden Schilffeldern am Rand des Markermeers durchstreifen. Anderen
Spaziergängern begegnet man selten. Mit etwas Glück sind jedoch frei lebende
Pferde, Wildrinder oder Rothirsche zu sehen.
Und mit Sicherheit lassen sich zahlreiche
Wasservögel erblicken, am besten von den Beobachtungstürmen am Wegesrand. Der
Nationalpark Nieuw Land liegt in der Provinz Flevoland, nur eine halbe Stunde
Autofahrt von Amsterdam entfernt, im Gebiet der größten Landgewinnung aller
Zeiten. Die jüngste Provinz der Niederlande ist erst in den 1980er-Jahren
entstanden und liegt mehr als vier Meter unter dem Meeresspiegel – ein
Meisterwerk der Deichbauer.
Wassersport und Strände
Das junge Land hat eine lange
Vergangenheit: Die Orte Urk und Schokland waren früher Inseln, die ständig im
Kampf gegen die Fluten der nahen Nordsee lagen. Bis heute versprüht der
lebhafte Hafen im alten Fischerdorf Urk seinen maritimen Charme. Zu Füßen des
schneeweißen Leuchtturms gibt es Hering mit Zwiebeln, fangfrischen Backfisch
oder butterweiche Scholle. Segelboote, Fähren und Ausflugsschiffe kreuzen
zwischen Urk und einem Dutzend weiterer Jachthäfen durch Flevolands Seen und
Kanäle. Die weite Wasserlandschaft ist ein Paradies für Segler, Paddler und
Windsurfer. Mehr als 30 flache Strände laden Familien und Sonnenhungrige zum
Baden, Sandburgenbauen oder Picknicken ein. Alle Orte und Häfen, Rad- und
Wanderrouten sowie Unterkünfte vom Campingfloß über Ferienwohnungen und Hotels
bis zu Ferienparks sind unter www.visitflevoland.de zu finden.
Landschaftskunst und Tulpenfelder
Neben der eigentümlichen Natur zwischen
Deichen und Poldern, Schleusen und Wehren ragen einzigartige
Landschaftskunststücke auf. Internationale Künstler haben sich von der endlosen
Weite, dem hellen Licht und der grenzenlosen Aussicht zu überraschenden Werken
inspirieren lassen. Es kommen immer mehr Landschaftskunstwerke dazu, das
neueste ist beispielsweise das „Riff“ von Bob Gramsma, ein begehbares Symbol
für die Formbarkeit der Landschaft. Die angrenzenden Felder auf dem ehemaligen
Meeresboden sind außergewöhnlich fruchtbar. Und so gedeihen neben dem Naturpark
üppige Gemüsegärten mit den besten Kartoffelsorten, roten Rüben oder exklusivem
Safran. Ab Mitte April ist auch in Flevoland die holländische Tulpenblüte zu
bewundern und nächstes Jahr findet hier die internationale Gartenbauausstellung
Floriade Expo 2022 statt.
Text / Foto:
djd/Visit Flevoland/Tourist Info Urk