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SAN Heute

Strukturwandel: Vorstellung des Strategiepapiers "Bioökonomie als Treiber für Wertschöpfung und Innovation“

Donnerstag, den 3. Juni 2021

Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff hat heute in Rottleberode gemeinsam mit der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek, sowie Vertretern des Clusters BioEconomy e.V., der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland und der Industrie das Strategiepapier "Bioökonomie als Treiber für Wertschöpfung und Innovation“ vorgestellt. Es soll Perspektiven für die vom Strukturwandel betroffenen Regionen im Mitteldeutschen Revier aufzeigen.

Basierend auf einer Bestandsaufnahme der vorhandenen Strukturen und Ressourcen sowie qualifizierten Interviews mit regionalen Experten nimmt das Strategiepapier eine Potenzialanalyse für den Wirtschafts- und Innovationsbereich Bioökonomie im Mitteldeutschen Revier mit dem Schwerpunkt Sachsen-Anhalt vor.

Sachsen-Anhalt und das Mitteldeutsche Revier verfügen demnach über ausgezeichnete Voraussetzungen, sich als Modellregion der Bioökonomie zu etablieren. Dazu gehören die leistungsfähige Agrar- und Holzwirtschaft sowie die Zuckerindustrie als Lieferanten nachwachsender Rohstoffe, umfassende wissenschaftliche Kompetenzen sowie erste entstehende Wertschöpfungsketten mit Anbindung an die Standorte der chemischen Industrie. So existieren in der Region mehr als vierzig Forschungsinstitute und Hochschulen mit konkretem Bezug u. a. zu den Themenfeldern Pflanzenforschung und Biochemie, Algenbiotechnologie, Verfahrenstechnik sowie Umwelt- und Biodiversitätsforschung, davon über dreißig in Sachsen-Anhalt. Mit den Schwerpunktbranchen Chemie und Kunststoffe, Automotive, Pharmazeutische Industrie und Ernährungswirtschaft verfügt die Region darüber hinaus über zahlreiche Anknüpfungspunkte für die Nutzung nachwachsender Rohstoffe im industriellen Maßstab.

Für die erfolgreiche Etablierung einer Modellregion der Bioökonomie im Mitteldeutschen Revier geben die Autoren eine Reihe von Handlungsempfehlungen und Leitprojekten. Dazu gehören u.a.:

-  die Unterstützung von Akteuren beim Aufbau von Produktionskapazitäten und bei der Etablierung kreislauffähiger Wertschöpfungsketten für nachwachsende Rohstoffe durch regionale Innovationshubs,

-  die Schaffung infrastruktureller Voraussetzungen für die biobasierte Produktion,

-  die Sicherung und nachhaltige Entwicklung der Rohstoffbasis durch ein kontinuierliches Monitoring der regionalen Biomassepotenziale,

-  die Bündelung der Kompetenzen in Forschung und Lehre sowie des Austauschs von Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft an einem Bioeconomy Science Campus Mitteldeutschland,

-  eine breit angelegte Qualifizierung von Fachkräften,

-  eine stärkere Vernetzung der regionalen Akteure sowie die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit,

-  der öffentliche Diskurs zu den Themen Biodiversität, Klima- und Naturschutz sowie Ressourceneffizienz.

Ministerpräsident Reiner Haseloff sagte anlässlich der Präsentation des Strategiepapiers: „Der Strukturwandel ist zukunftssicher und nachhaltig zu gestalten. Um Wertschöpfung zu generieren und neue und hochwertige Arbeitsplätze in den betroffenen Regionen zu schaffen, müssen wir die innovations- und umsatzstarken Wirtschaftszweige im sachsen-anhaltischen Revier weiter stärken. Die Chemie und Bioökonomie sind dabei von enormer Bedeutung.“

Bundesministerin Anja Karliczek machte deutlich „Wie und wovon wollen wir leben – beide Fragen müssen wir überzeugend beantworten. Mit der Nationalen Bioökonomiestrategie zielen wir auf ein nachhaltiges und klimaneutrales Wirtschaften. Das wird vor allem da gelingen, wo Unternehmen und Forschungseinrichtungen vor Ort ihre Stärken bündeln und gemeinsam zukunftsfähige Lösungen entwickeln.“

Henning Mertens, Handlungsfeldmanager bei der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland und einer der Autoren des Strategiepapiers erklärte: „Die Bioökonomie ist neben dem Thema Grüner Wasserstoff eines der zentralen Zukunftsfelder für den Strukturwandel im Mitteldeutschen Revier. Durch die Produktion biobasierter Rohstoffe und deren Nutzung in den regionalen Leitbranchen können neue Wertschöpfungsketten aufgebaut und positive Impulse für Innovation und Beschäftigung ausgelöst werden. Mit der strategischen Verknüpfung beider Themen besitzt die Region außerdem das Potenzial, eine europaweite Vorreiterrolle beim klimaneutralen Umbau von Wirtschaft und Energieversorgung einzunehmen“.