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Gesundheit-News: Biosimilars - Bei der Arzneimittelwahl vertrauen Deutsche ihrem Arzt

8. August 2020

München (ots)

- Umfrage: Arzt soll bei einer schweren Erkrankung über Original- oder Nachahmerprodukt entscheiden

- Bei leichten Erkrankungen wählen drei Viertel der Befragten selbst günstigere Generika

- Grundsätzlich hohe Akzeptanz für Nachahmerprodukte in der Bevölkerung

Original- oder Nachahmerprodukt? Bei einer schweren Erkrankung soll diese Entscheidung allein beim Arzt und nicht beim Apotheker liegen.

Das sagen drei Viertel der Deutschen in einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Biotechnologie-Unternehmens Amgen. Nachahmerprodukte - Generika und Biosimilars - genießen eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung. Aktuelle Zahlen des vfa-Biotechreports zeigen, dass Biosimilars sehr gut angenommen werden. Bei schweren Erkrankungen wünschen sich die Patienten jedoch die Expertise und Beratung ihrer Ärzte.

Fast 90 Prozent der Befragten vertrauen der Entscheidung ihres Arztes, ob sie ein Original- oder ein Nachahmerprodukt nehmen sollen. Im Fall einer schweren Erkrankung sind rund drei Viertel der Ansicht, dass diese Entscheidung ausschließlich beim Arzt liegen soll. Dies gilt sowohl für chemisch-synthetisch hergestellte Arzneimittel und ihre Nachahmerprodukte, die Generika (76 Prozent), als auch für biotechnologisch hergestellte Präparate und die sogenannten Biosimilars (78 Prozent).

Geht es nach dem Willen der Umfrageteilnehmer soll der Austausch durch den Apotheker nicht möglich sein. Aktuell dürfen Apotheker bei der Verschreibung von chemisch-synthetisch hergestellten Arzneimitteln auch günstigere Generika ausgeben. Für Biosimilars soll ebenfalls eine Austauschmöglichkeit eingeführt werden. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) entwickelt derzeit entsprechende Empfehlungen.

"Es gibt viele gute Gründe gegen die automatische Substitution von Biopharmazeutika in der Apotheke", sagt Dr. Roman Stampfli, Geschäftsführer der Amgen GmbH. "Biopharmazeutika sind hochkomplexe Arzneimittel, und Biosimilars können daher nicht wirkstoffgleich mit dem Originalprodukt sein. Bei der Behandlung von schweren chronischen Erkrankungen sind die Abstimmung zwischen Arzt und Patient, die richtige Medikation und die Therapietreue wesentlich für die Gesundheit des Patienten. Daher muss der Arzt die zentrale Rolle bei der Erstverordnung und beim Wechsel der Therapie einnehmen."

Der aktuelle Biotech-Report des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) zeigt, dass sich die Marktanteile von Biosimilars sehr gut entwickeln. Bereits im ersten Jahr nach ihrer Einführung erreichen sie im Wettbewerb mit Originalpräparaten Marktanteile von bis zu 60 Prozent. "Die vfa-Zahlen zeigen, dass Ärzte Biosimilars verschreiben und dass ein politisches Handeln wie die Einführung einer Austauschpflicht in den Apotheken nicht notwendig ist", so der Amgen-Geschäftsführer.

Bei leichteren Erkrankungen sind die Deutschen geteilter Meinung, ob Arzt oder Apotheker die Entscheidung zwischen chemisch-synthetisch hergestelltem Originalpräparat oder Generika treffen soll. Je ein Drittel will die Entscheidung dem Arzt und dem Apotheker überlassen. Ein weiteres Drittel sagt, es komme auf den Einzelfall an. Grundsätzlich ist die Akzeptanz für Generika bei leichten Erkrankungen sehr hoch: So greifen drei Viertel der Deutschen beim eigenständigen Kauf von Medikamenten, z.B. gegen Kopfschmerzen, gern auf ein günstigeres Nachahmerprodukt zurück.


Text / Foto: "obs/Amgen GmbH"