Heidelberg
(ots). Zwei Drittel der Deutschen sind überzeugt davon, dass unsere
Gesellschaft "nach Corona" eine andere sein wird. Dennoch ist von
flächendeckendem Missmut wenig zu spüren: die überwiegende Mehrheit blickt
mindestens verhalten optimistisch und positiv-gestalterisch nach vorne. Knapp
drei Viertel ist überzeugt, das eigene Leben trotz Corona "im Griff"
zu haben.
Differenziert wird jedoch zwischen der gesellschaftlichen und der eigenen Lage.
Das
sind Kernergennisse einer repräsentativen Befragung der GIM Gesellschaft für
Innovative Marktforschung. Hierzu wurden 1.020 Personen zur persönlichen
Wahrnehmung der Corona-Krise befragt.
Danach
glauben 66% der Deutschen, dass nach Bewältigung der Corona-Pandemie
"nichts mehr so wird wie es war". Es überwiegt dabei aber Optimismus:
zwar sehen 87% der Befragten Deutschland in einer "sehr großen Krise"
- lediglich ein knappes Fünftel (19%) aller Deutschen schätzt dies jedoch für
sich selbst so ein. Und ein angesichts der teils dramatisch dargestellten
Entwicklungen relativ geringer Anteil von 25% aller Deutschen fühlt sich durch
Corona "völlig aus der Bahn geworfen".
Entsprechend
ist insgesamt ein mindestens verhaltener Optimismus in Deutschland spürbar:
über die Hälfte aller Befragten (56%) blickt "optimistisch in die
Zukunft". Ebenso sagen 55%, dass sie ihr "Leben genießen" und
immerhin stimmt noch knapp die Hälfte (45%) der Aussage zu, mit dem eigenen
Leben "rundum zufrieden" zu sein - bei den über 65-jährigen steigt
dieser Wert sogar auf 55%. Knapp drei Viertel aller Deutschen (72%) sagt von
sich, das eigene Leben trotz Corona (weiterhin) "im Griff" zu haben.
Der
überwiegende Anteil der Deutschen versucht derzeit, das Beste aus der ungewohnten
Situation zu machen: 83% stimmen der Aussage zu, dass sie sich "an den
kleinen Dingen des Lebens freuen".
Diese
positive Grundstimmung führt auch dazu, dass die Einschränkungen von der großen
Mehrheit aus Überzeugung und nicht aufgrund von Strafandrohungen befolgt
werden: 79% aller Befragten verzichten gerne auf persönliche Freiheiten und
Rechte, wenn dies hilft, die Krise zu bewältigen. Dabei werden auch
kurzfristige Konsumwünsche häufig zurückgestellt, um mittelfristig den lokalen
Einzelhandel nicht zu gefährden: 73% geben an, den lokalen Einzelhandel so weit
wie möglich zu unterstützen während lediglich 24% ihr Einkaufsverhalten
zunehmend ins Internet verlagern.
GIM
Geschäftsführer und Diplom-Psychologe Dr. Jörg Munkes ordnet die Ergebnisse so
ein: "Die Corona-Pandemie hat das Weltbild vieler Menschen erschüttert.
Auf Basis einer optimistisch-neutralen Grundhaltung herrscht in Deutschland
gleichwohl aktuell eine konstruktive und aktiv-gestaltende Grundstimmung. Von
Missmut ist also (fast) keine Spur!"
Über
die Studie:
Grundgesamtheit:
Bevölkerung in Deutschland über 18 Jahre
Stichprobe:
Repräsentativ quotiert nach Alter, Geschlecht, Bildung und Bundesland
Erhebungsverfahren:
Onlineinterviews (CAWI)
Fallzahl:
1020 Befragte
Erhebungszeitraum:
3. bis 8. April 2020
Schwankungsbreite
(95% Konfidenzintervall): 1,4 (bei 5% Anteilswerten) bis 3,1 (bei 50%
Anteilswerten)
Text:
GIM Gesellschaft für Innovative Marktforschung GmbH