Donnerstag, den 26. März 2020
Die Republik geht ins Home-Office, aber auf Baustellen laufen viele Arbeiten weiter:
Trotz drastischer Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie arbeitet die
Baubranche in Magdeburg mit einem Großteil ihrer Kapazität weiter. Darauf weist die
Gewerkschaft IG BAU hin – und dankt den rund 3.000 Bau-Beschäftigten in der Stadt
für ihren Einsatz. „Viele haben in den letzten Tagen zugepackt und machen das auch
weiterhin. Natürlich trifft Corona auch den Bau hart. Das Abstandhalten macht die
Hand-in-Hand-Arbeit nicht leichter, ist aber ein Muss. Trotzdem zeigt sich die
Bauwirtschaft bislang insgesamt deutlich immuner gegen die Krise als viele andere
Branchen“, betont Elke Bobles von der IG BAU Altmark-Börde-Harz.
Damit leisteten die Beschäftigten einen entscheidenden Beitrag zur Stützung der
regionalen Wirtschaft. „Es sind die Maurer und Zimmerleute, die Landschaftsgärtner,
die Dachdecker und Straßenbauer. Und vor allem auch die, die für den Nachschub
auf dem Bau sorgen: die Beschäftigten der Baustoff-Industrie. Sie alle halten einen
zentralen Wirtschaftszweig in Magdeburg am Laufen. Denn wer auch in der Krise für
mehr Wohnraum und funktionierende Straßen sorgt, der baut mit seinem Job ein
Stück an der Zukunft. Damit leisten Bauleute einen enorm wichtigen Beitrag für die
Gesellschaft. Es ist Zeit, ihnen dafür einfach auch mal ‚Danke!‘ zu sagen“, so Bobles.
Zugleich appelliert die Gewerkschafterin an die Arbeitgeber, die strikte Einhaltung der
Hygieneregeln sicherzustellen. Große Frühstücksrunden im Baucontainer seien
aktuell ebenso tabu wie die Fahrt im vollbesetzten Bulli zur Baustelle. Jede Baufirma
müsse hier ihren eigenen Pandemie-Plan erstellen.
„Gesundheit steht an oberster Stelle. Der Mindestabstand von 1,5 Metern muss
unbedingt eingehalten werden – besser ist eine ganze Zollstocklänge: also 2 Meter.
Das gilt für alle Bürger – und das muss auch auf dem Bau gelten. Sollte das bei
speziellen Arbeiten nicht gehen, muss der Chef spätestens dann auch Masken und
Schutzhandschuhe bereitstellen. All das heißt, dass sich Gewohnheiten ändern
müssen. Es darf nicht alles 08/15 weiterlaufen. Viele Handgriffe, viele Sachen, die
‚schon immer so waren‘, gehen jetzt nicht mehr. Arbeitsabläufe müssen sich ändern.
Der Schutz der Beschäftigten hat oberste Priorität. Missachtet der Chef das, müssen
sich die Mitarbeiter zur Wehr setzen. Dabei hilft die Gewerkschaft“, macht Bobles
deutlich.
Foto: Die einen Home-Office, die anderen Handwerk:
Bauarbeiter packen auch in Corona-Zeiten zu – und
sind damit eine zentrale Stütze der heimischen
Wirtschaft. © IG Bau