Berlin
(ots). Vom Nikotinpflaster bis zur Gruppentherapie: Unterstützende Maßnahmen
zur Rauchentwöhnung gibt es viele. Aber wie hilfreich sind sie? Die Stiftung
Gesundheitswissen hat sich die Studienlage zum Nutzen und Schaden der
verschiedenen Rauchentwöhnungs-Maßnahmen angesehen. In ihrer neuen
Gesundheitsinformation "Rauchentwöhnung" informiert sie detailliert
zu den Ergebnissen.
Überzeugte
Raucherinnen und Raucher gibt es wenige: Lediglich 35 Prozent von ihnen haben
dem Tabakatlas des Deutschen Krebsforschungszentrums zufolge noch nie einen
Rauchstopp versucht. Die Mehrheit der Raucher dagegen möchte aufhören.
Allerdings schaffen es viele Raucher nicht, nur durch die eigene Motivation vom
Rauchen langfristig wegzukommen. Hier können Hilfsmittel zum Rauchausstieg
unterstützen.
Die
Angebote, die heute zur Verfügung stehen, reichen von Verhaltenstherapien über
Nikotinersatzprodukte wie Nikotinpflaster und -sprays bis hin zu
Hypnosebehandlungen oder Behandlungen mit Psychopharmaka. Auch Apps zur
Rauchentwöhnung und weitere Selbsthilfematerialien gehören dazu.
Die
Stiftung Gesundheitswissen hat in ihren aktuellen Studienchecks den Nutzen und
Schaden von sechs Maßnahmen zur Rauchentwöhnung untersucht, darunter
Nikotinersatz, Verhaltenstherapien und Medikamente, aber auch Hypnose, Apps
oder E-Zigaretten:
Studiencheck
I - Nikotinersatz: Der Einsatz von Nikotinersatzprodukten, wie Pflaster oder Sprays, führt
häufiger zum Rauchausstieg als ohne Nikotinersatz.
Im
Studiencheck zu Nikotinersatzprodukten untersuchte die Stiftung
Gesundheitswissen den Nutzen von Nikotinersatzprodukten wie Nikotinpflastern,
Nikotinkaugummis und Nikotinnasen oder -mundsprays im Vergleich zu Produkten
ohne Nikotin - sogenannte Placebos. Demnach rauchten 16 von 100 Personen, die
ein Nikotinersatzprodukt nutzten, nach sechs bzw. zwölf Monaten nicht mehr. Bei
den Personen, die es nicht verwendeten, rauchten 11 von 100 nicht mehr. Bei der
Anwendung von Nikotinersatzpräparaten traten in seltenen Fällen Nebenwirkungen
wie Herzklopfen oder Brustschmerzen auf, aber auch in der Vergleichsgruppe, die
ein Placeboprodukt nutzte, waren Nebenwirkungen bei 1 von 100 Personen
aufgetreten. Aufgrund der methodisch hohen Qualität der Studien gelten die
vorliegenden Ergebnisse als zuverlässig.
-
Direkt zum Studiencheck "Nikotinersatzprodukte": http://ots.de/S515d3
Studiencheck
II - Gruppentherapie: Verhaltenstherapie in Gruppen hilft mehr Menschen
rauchfrei zu werden, als die reine Nutzung von Selbsthilfematerialien ohne
professionelle Hilfe.
Bei
der Auswertung der wissenschaftlichen Studien, die den Nutzen und Schaden von verhaltenstherapeutischen
Gruppentherapien mit der Anwendung von Selbsthilfematerialien bei der
Rauchentwöhnung verglichen, lagen die verhaltenstherapeutischen
Gruppentherapien beim Nutzen vorn: So waren nach sechs bzw. zwölf Monaten
deutlich mehr Raucherinnen und Raucher mit verhaltenstherapeutischer
Gruppentherapie rauchfrei als Raucherinnen und Raucher, die Materialien zur
Selbsthilfe, wie Motivationskarten, Anleitungen oder Bücher und Broschüren
genutzt hatten.
In
der verwendeten systematischen Übersichtsarbeit fanden sich zu keiner der
beiden Maßnahmen Angaben zu Nebenwirkungen. Angesichts der methodischen
Qualität der Studien wird die Zuverlässigkeit der Ergebnisse als moderat
eingeschätzt.
Direkt
zum Studiencheck "Gruppentherapie vs. Selbsthilfematerialien": http://ots.de/6b1m3I
Studiencheck
III - Medikamente: Vareniclin führt häufiger zum Erfolg als Bupropion.
In
Deutschland sind Medikamente mit den Wirkstoffen Vareniclin und Bupropion zur
Rauchentwöhnung zugelassen. Es handelt sich dabei um Psychopharmaka. Sie sind
rezeptpflichtig und müssen vom Arzt verordnet werden. Im aktuellen Studiencheck
wurde u.a. der Nutzen von Vareniclin im Vergleich zu Bupropion bei der
Rauchentwöhnung untersucht. Demnach hatten bei Prüfung nach sechs bis zwölf
Monaten mehr Personen, die Vareniclin einnahmen, mit dem Rauchen aufgehört als
mit Bupropion. Nebenwirkungen konnten nur im Vergleich zu Scheinmedikamenten
geprüft werden. Bei der Einnahme beider Medikamente traten demnach
Nebenwirkungen und in seltenen Fällen auch schwere unerwünschte Ereignisse auf.
Die methodische Qualität der Studien ist gut, so dass die Ergebnisse als zuverlässig
eingeschätzt werden.
Direkt
zum Studiencheck "Rauchentwöhnung mit Medikamenten": http://ots.de/abqvWr
Weitere
Studienchecks:
Apps, nikotinhaltige E-Zigarette und Hypnose zur Rauchentwöhnung
Auch
zu neueren oder alternativen Verfahren der Rauchentwöhnung wie der Anwendung
von Apps, E-Zigaretten und Hypnosebehandlungen hat die Stiftung
Gesundheitswissen die Studienlage zum Nutzen und Schaden geprüft. Finden Sie
hier die detaillierten Ergebnisse:
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Studiencheck: Können Hypnosebehandlungen den Rauchausstieg unterstützen?
-
Studiencheck: Was bringt die E-Zigarette, wenn man mit dem Rauchen
aufhören möchte?
-
Studiencheck: Können Apps bei der Rauchentwöhnung helfen?
Mit
den aktuellen Studienchecks der Stiftung Gesundheitswissen bekommen
Raucherinnen und Raucher, die das Rauchen aufgeben möchten, eine Hilfestellung,
indem sie sich über den Nutzen und Schaden von verschiedenen
Rauchentwöhnungs-Maßnahmen informieren können. Weitere Informationen zur
Rauchentwöhnung und zu den Studienchecks sind auf dem Gesundheitsportal der
Stiftung Gesundheitswissen frei zugänglich: http://ots.de/LQUC3z
Text: Stiftung Gesundheitswissen, übermittelt durch news aktuell