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SAN Wirtschaft

Sachsen-Anhalts Metall- und Elektroindustrie stagniert



· Im ersten Halbjahr 2019 tritt die M+E-Industrie im Land auf der Stelle

· Strukturwandel in Automobilbranche mit großen Herausforderungen und Chancen

· Gemeinsames Handeln für Industriestandort Sachsen-Anhalt notwendig


Magdeburg, 9. Dezember 2019

Die Metall- und Elektroindustrie in Deutschland stagniert im ersten Halbjahr 2019. Diese negative Entwicklung zeigt sich mittlerweile auch in Sachsen-Anhalt in der Metall- und Elektrobranche mit ihren ca. 46.000 Beschäftigten.

Von Januar bis September 2019 verzeichneten die M+E-Unternehmen ein deutliches Minus von 5,1 Prozent bei den Auftragseingängen. Der Rückgang des Umsatzes belief sich auf ein Minus von einem Prozent. Die Zahl der Beschäftigten stagnierte bei plus 0,5 Prozent. Ein weiteres ernstes Anzeichen für die Stagnation ist die Entwicklung der Kurzarbeit in Sachsen-Anhalts Wirtschaft insgesamt. Allein zwischen Mai und August 2019 stieg die Anzahl der Unternehmen mit Kurzarbeit landesweit um ca. 35 Prozent.

Maßgeblich beeinflusst wird die Entwicklung durch den grundlegenden Strukturwandel in der Industrie, wobei das Schwergewicht Automobilindustrie besonders betroffen ist. Getrieben wird dieser Strukturwandel insbesondere durch die nationale und europäische Regulierung, die Debatte um den Klimaschutz, alternative Antriebstechnologien, die Digitalisierung sowie weltweite Handelskonflikte. Dieser Strukturwandel ist auch in Sachsen-Anhalts Industrie angekommen. In unserem Bundesland sind im Automobilbereich und den typischen Zulieferbranchen, wie den Metall- und Kunststoffteillieferanten, ca. 26.000 Personen beschäftigt. Jeder fünfte Industriearbeitsplatz ist hier angesiedelt. Von diesen Industriebetrieben und den gut bezahlten Beschäftigten sind wiederum regionale Dienstleistungsbranchen, wie Handwerk und Handel, in starkem Maße abhängig.

Für den Wirtschaftsstandort Sachsen-Anhalt ist eine leistungsfähige und starke Industrie das A und O. Derzeit gerät die Industrie mit ihren Arbeitsplätzen von zwei Seiten unter Druck. Auf der einen Seite steht der Strukturwandel im Automobilbereich und auf der anderen Seite der Strukturwandel in der Kohleregion und steigende Energiekosten im Land.

„Diese zentralen Herausforderungen gilt es zu meistern. Denn die Industrie mit ihren gut bezahlten Arbeitsplätzen trägt maßgeblich zum Wohlstand in unserem Bundesland bei. Selbst die Frage, wie dem Klimawandel zu begegnen ist, bedarf einer innovativen und leistungsfähigen Industrie. Dafür braucht es abgestimmte und zukunftsfähige Rahmenbedingungen und ein eindeutiges Bekenntnis zur Industrie. Wir fordern einen „Dialog für Morgen“. Dieser muss getragen von der Branche, der Landesregierung, der Gewerkschaft und den Verbänden getragen werden“, erklärt Matthias Menger, Hauptgeschäftsführer vom Verband der Metall und Elektroindustrie Sachsen-Anhalt e. V. (VME).