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Magdeburg/ST: Reinhard-Höppner-Engagementpreis 2019 verliehen

Mittwoch, den 27. November 2019


Der erste Preis ging an die „Stillen Rosen“

Die SPD-Landtagsfraktion und der SPD-Landesverband Sachsen-Anhalt haben am gestrigen Dienstag zum zweiten Mal den Reinhard-Höppner-Engagementpreis verliehen. Jährlich sollen Menschen, Vereine und Initiativen, die sich um das Gemeinwohl verdient gemachten haben, mit diesem Preis geehrt werden. Eine fünfköpfige Jury unter dem Vorsitz der SPD-Fraktionsvorsitzenden Katja Pähle hatte aus 53 eingereichten Vorschlägen drei Preisträgerinnen und Preisträger ausgewählt und in diesem Jahr zusätzlich einen Sonderpreis verliehen.

„Ihr Einsatz für andere Menschen ist keineswegs selbstverständlich“, sagte die Ministerin für Arbeit, Soziales und Integration, Petra Grimm-Benne, in ihrer Festrede. „Aber er ist nötig, damit unsere Demokratie, damit unsere Bürgergesellschaft funktioniert. Die Ergebnisse Ihrer Arbeit sind nicht von oben verordnet, sondern aus sich selbst heraus entstanden: die wieder in Betrieb genommene Wassermühle, das Theaterprojekt, das gut besuchte Stadtteilfest oder das Zusammenbringen von Menschen mit seltenen Erkrankungen.  All das ist lebendiger Ausdruck unserer Demokratie. Deshalb sind Sie nicht nur unsere stillen Helden des Alltags, sondern Sie sind auch unsere Demokratiebotschafter.“


1. Preis (500 Euro): Die Stillen Rosen

Die Gruppe „Die Stillen Rosen“, bestehend aus Irene und Hans Jürgen Wolf aus Schönebeck sowie Martina Soppa aus Niederndodeleben, erstellt seit über drei Jahren barrierefreie Videos, um gehörlose Menschen an Veranstaltungen und anderen Aktivitäten teilhaben zu lassen. Für die Stillen Rosen ist diese Arbeit sehr wichtig, da es nur sehr wenig kulturelle Angebote mit Gebärdensprache gibt. Von Zeit zu Zeit reist die Gruppe auch zu Vereinsfeiern oder zu Kirchentagen, führt dort kleine Theaterstücke auf und hält Seminare zum Thema Gebärdensprache.

Jurymitglied Renate Höppner sagte in ihrer Laudatio: „Sie wollen uns mit ihrer Stille aufrütteln, uns für mehr Barrierefreiheit für Menschen mit Handicap in unserer Welt einzusetzen.“


2. Preis (300 Euro): Notfallbegleitung des Feuerwehrverbands Börde

Seit 2003 ist der Feuerwehrband Börde e. V. der Träger einer Notfallbegleitung unter der Leitung von Frau Zeidler, die sich um menschliche Schicksale nach oder während Schadensfällen und um die Einsatznachbereitungen kümmert. Für das Team von 22 Ehrenamtlichen war der schwierigste Fall das Zugunglück bei Hordorf 2011. – Der Feuerwehrverband wurde zweimal nominiert.

Jurymitglied Jochen Dettmer, Präsident des Bauernbundes Sachsen-Anhalt, würdigte die Preisträger und erinnerte an den Leitspruch des Feuerwehrverbandes: „Alle geben einiges, einige geben alles“.


3. Preis (200 Euro): Klaus-Dieter Gerlang, Halle

Klaus-Dieter Gerlang ist seit vielen Jahren im Vorstand der Saaleschwimmer Halle aktiv und hat sich durch das Internationale Saaleschwimmen einen überregionalen Ruf erarbeitet. Seit 2016 organisiert er, auch unter Einsatz von persönlichen finanziellen Mitteln, Schwimmunterricht für erwachsene Geflüchtete und MigrantInnen.

Jurymitglied Barbara Höckmann, Präsidentin der Arbeiterwohlfahrt Sachsen-Anhalt, sagte in ihrer Laudatio: „Herr Gerlang macht seine SchülerInnen mit Wasser vertraut, vermittelt ihnen die notwendigen Kompetenzen, den Spaß und die Freude am Schwimmen, um sich sicher und wohl ,wie ein Fisch im Wasser‘ zu fühlen. Was er tut, verhindert Badeunfälle und ist ein aktiver Beitrag zur Integration.“

 
Sonderpreis: Jugendtheaterstück CARLA, Halle

Von Oktober 2018 bis Juni 2019 haben Jugendliche – Linda Rabisch, Timon D. Furchert und Fabian Krystossek – für Jugendliche ein Musiktheaterstück geschrieben, in dem jugendrelevante

Themen ebenso wie tabuisierte Themen behandelt werden. Dabei haben die Gründer des Theaters den teilnehmenden Jugendlichen die Chance gegeben, sich aktiv mit den Themen auseinanderzusetzen sowie eigene Gedanken einzubringen.

„Carla strauchelt und macht Fehler. Doch – und das ist das Entscheidende – sie kämpft!“ beschrieb Jurymitglied Rüdiger Fikentscher, die Botschaft des Stückes. „Empfohlen wird das Stück für Personen ab 14 Jahren. Wenn ich das richtig verstehe, sind auch Erwachsene zugelassen. und wenn ich es ganz richtig verstehe, könnten diese einen noch größeren Gewinn haben.“

Foto: PreisträgerInnen, Jurymitglieder und Ministerin Grimm-Benne bei der Preisverleihung am 26.11.2019 im Landtag in Magdeburg.