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Gruson

Magdeburg-News: Gruson-Gewächshäuser - Wer war der Namensgeber?

Sonntag, den 13. Oktober 2019

Von Doris Richter

Hermann Gruson wurde 1821 als Sohn einer hugenottischen Einwandererfamilie in Magdeburg geboren. Er besuchte das Domgymnasium und studierte danach an der Berliner Universität. Die Naturwissenschaften und die Mathematik waren seine Leidenschaften. Bereits hier wurde auch sein Interesse an der tropischen und subtropischen Botanik geweckt. Anschließend arbeitete er in der Maschinenfabrik Borsig.

Nach dem Tod der Mutter kehrte er nach Magdeburg zurück, wo er 1855 die Maschinenfabrik und Schiffsbauwerkstatt „H. Gruson“ gründete. In der angeschlossenen Gießerei verbesserte er durch viele Versuche die Festigkeit des Gusseisens. Der so entstandene Hartguss war eine Sensation, denn nun konnten Eisenbahnschienen und Lokomotivräder aus dem neuen Material hergestellt werden. Außerdem war das Verfahren bedeutsam für die preußische Rüstungsindustrie, sowohl für Panzertürme und Granaten.

Mit den Gewinnen konnte er, seiner alten Liebe zur Botanik frönend, Gewächshäuser bauen, die „Grusonschen Gewächshäuser“ zu Magdeburg. Als er starb hinterließ er  die Häuser und einiges Kapital seiner Witwe, mit der Bedingung, dass es immer die „Grusonschen Gewächshäuser“ bleiben sollten.
Die wissenschaftlich Bezeichnung Echinocactus grusonii ehrt die botanischen Verdienste Grusons. Scherzhaft wird er bis heute auch Schwiegermutterstuhl genannt („arschbreit mit dicken Stacheln“). 2008 wurde er zum Kaktus des Jahres gekürt.

Die grusonsche Fabrik übernahm 1893 Krupp, nach dem 2. Weltkrieg entstand daraus das Schwermaschinenbaukombinat „Ernst Thälmann“ (SKET), dass es heute in der Form nicht mehr gibt.

Als Stadtführerin weiß Doris Richter viel Wissenswertes über unsere Stadtgeschichte zu erzählen. In Magdeburger-News.de beantwortet sie Fragen, bei denen nicht nur Touristen Neues erfahren werden, sondern sicher auch eingefleischte Magdeburger.