Donnerstag, den 4. Juli 2019
In der fünften Runde der Tarifverhandlungen für die rund 200.000
Beschäftigten bei privaten und öffentlichen Banken haben sich die
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Arbeitgeber auf
ein Tarifergebnis geeinigt. Die Entgelte für Bankbeschäftigte steigen
in zwei Stufen um insgesamt 4,0 Prozent. Der Gehaltsabschluss wird
ergänzt durch zahlreiche Tarifregelungen zu Gesundheit und
Qualifizierung sowie Verhandlungsvereinbarungen zur Modernisierung
von Tarifverträgen. "Nach fünf Verhandlungsrunden mit 45
Verhandlungsstunden haben wir ein umfangreiches Gesamtpaket
ausgehandelt, das eine deutliche Verbesserung gegenüber dem letzten
Arbeitgeberangebot darstellt", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied
und Verhandlungsführer Christoph Meister (Foto). "Dies wäre ohne die
12.000 streikenden Bankbeschäftigten allein in den letzten drei Wochen nicht
möglich gewesen." ver.di wird nun eine Mitgliederbefragung über das
Tarifergebnis durchführen. Die ver.di-Tarifkommission empfiehlt den
Mitgliedern die Annahme des Ergebnisses.
Im Einzelnen sieht das gegenüber dem bisherigen Verhandlungsstand
deutlich verbesserte Verhandlungsergebnis bei einer Laufzeit von 29
Monaten stufenweise Erhöhungen der Entgelte um insgesamt 4,0 Prozent
vor. Zum 1. September 2019 steigen die Entgelte um 2,0 Prozent, und
zum 1. November 2020 werden die Entgelte um weitere 2,0 Prozent
erhöht. Alle Auszubildenden erhalten 60 Euro mehr pro Monat und
sollen bei erfolgreichem Abschluss ihrer Ausbildung übernommen
werden. Zudem wurde vereinbart, Verhandlungen über die Aktualisierung
der Eingruppierungsrichtlinien und über einen eigenständigen
Ausbildungstarifvertrag aufzunehmen. Alle Beschäftigten haben einen
Anspruch auf ein jährliches Qualifizierungsgespräch und sollen
passgenaue Qualifizierungsmaßnahmen erhalten. Mit dem Tarifvertrag,
der bis zum 30. Juni 2021 gilt, wird erstmals im Bankgewerbe
Arbeitsbefreiung für alle gesundheitlichen Vorsorgeuntersuchungen
eingeführt.