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Foto Frank Bsirske

Bsirske: Wer Menschenleben rettet, darf nicht kriminalisiert werden



Berlin, 02.07.2019

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) positioniert sich 
klar gegen das Verhalten der italienischen Regierung und ihrer 
Behörden, die die Festnahme der deutschen Kapitänin Carola Rackete 
durchsetzten und ihr unter anderem Beihilfe zur illegalen 
Einwanderung sowie eine Verletzung des Seerechts vorwerfen.

"Wer Menschenleben rettet, darf nicht kriminalisiert werden, erst 
recht nicht in einem Land, das der Europäischen Union angehört", so 
der Vorsitzende Frank Bsirske (Foto). Gemeinsam mit der Europäischen 
Dachorganisation der Transportgewerkschaften ETF (European Transport 
Workers' Federation) fordert ver.di die sofortige Freilassung von 
Kapitänin Carola Rackete. Christine Behle, für die maritime 
Wirtschaft zuständiges ver.di-Vorstandsmitglied, erwartet von der 
Europäischen Union, dass sich alle Beteiligten verbindlich der 
Verantwortung in der Flüchtlingsfrage stellen: "Die Hilfsprojekte 
müssen sich stärker in die Herkunftsländer selbst fokussieren und 
endlich umgesetzt werden; ausnahmslos alle der EU angehörigen Länder 
müssen Flüchtende aufnehmen, und Seenotretter dürfen nicht weiter für
das Retten von Menschenleben bestraft werden!"

Rackete hatte mit 40 von ursprünglich 53 aus Seenot geretteten 
Migranten an Bord im italienischen Hafen Lampedusa mit ihrem Schiff 
angelegt. Zuvor hatte die italienische Regierung ein Verbot zum 
Anlegen ausgesprochen. Ein Verbot entgegen der Vereinbarungen der 
Genfer Flüchtlingskonvention. 

Die völkerrechtrechtliche Verpflichtung zur Seenotrettung ist im 
SOLAS-Übereinkommen (International Convention for Safety of Life at 
Sea) geregelt. Sie ist Ausdruck von menschlichem Handeln zur Rettung 
von Menschen in Seenot. 

"Nach diesem Grundsatz handeln zivile Seenotretterinnen und 
Seenotretter und haben sich der Rettung von Flüchtenden, insbesondere
im Mittelmeer verschrieben. So auch die Crew der "Sea-Watch 3", 
geführt von der Kapitänin Carola Rackete, mit ihrem 
Seenotrettungsschiff des gleichnamigen Vereins Sea-Watch e. V.", so 
Bsirske.