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Wirtschaft-News: Freddy Adjan: Kahlschlag bei Philip Morris ist unverantwortlich

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Dienstag, den 28. Mai 2019


Heute hat Weltmarktführer Philip Morris International der Belegschaft in seinem Berliner Werk mitgeteilt, die Zigarettenproduktion zum Jahresende 2019 einzustellen und 950 von 1.050 Beschäftigten zu entlassen. Dazu hat Freddy Adjan (Foto), stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), erklärt:

„Das Werk Berlin von Philip Morris arbeitet hochprofitabel, schreibt seit Jahren schwarze Zahlen. Philip Morris handelt sozial unverantwortlich, wenn gute, tariflich abgesicherte Arbeitsplätze von 950 Menschen bis zum Jahresende vernichtet werden sollen. Diese Entscheidung wurde offensichtlich nicht in Deutschland, sondern in Lausanne ausschließlich nach einem Kennzahlen-Ranking auf europäischer Ebene getroffen, ohne Alternativen zu prüfen, wie trotz sinkender Nachfrage innovative Lösungen zum Erhalt der Arbeitsplätze in Berlin gefunden werden können. Es ist unverantwortlich und heuchlerisch, wenn Philip Morris seit Jahren die Leistungen und den Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – der ‚Berliner Originale‘ – betont und ein ‚verantwortungsvolles, langfristiges und stabiles Wachstum‘ proklamiert und mit einem Schlag diese Leute, die dem Unternehmen seit Jahrzehnten Milliardengewinne erwirtschaftet haben, auf die Straße setzt und ohne Not damit auch ihren Familien die Lebensgrundlage entzieht.“

Die Gewerkschaft NGG werde um die Arbeitsplätze bei Philip Morris im Berliner Werk kämpfen und die Beschäftigten bei ihren berechtigten Forderungen nach einem Interessenausgleich und Sozialplan unterstützen, hat Adjan angekündigt.

Als völlig unglaubwürdig bezeichnet Adjan die Ankündigung von Philip Morris, „eine rauchfreie Zukunft“ zu verwirklichen und mit dem Tabakerhitzer IQOS „an seiner starken Präsenz in Deutschland“ festhalten zu wollen. „Nach der Ankündigung vor zwei Jahren, in Dresden Millionen Euro zu investieren und 500 Arbeitsplätze für die Produktion der zu IQOS gehörenden Heets zu schaffen, wurde diese Investition offensichtlich sang- und klanglos begraben.“