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"Der Kampf um Teilhabe von Frauen wird auch an den Wahlurnen geführt" - ver.di-Bundesfrauenkonferenz verlangt ein Paritätsgesetz

Samstag, den 13. April 2019


Malu Dreyer und Stefanie Nutzenberger fordern Frauen zur 

Teilnahme  an der Europawahl auf

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer sowie das 
ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger richten einen 
eindringlichen Appell an alle Frauen, am 26. Mai zur Europawahl zu 
gehen. Sie äußerten sich heute im Rahmen der 
ver.di-Bundesfrauenkonferenz in Bad Neuenahr, auf der Malu Dreyer zu 
Gast ist, und zu der weibliche ver.di-Delegierte aus dem ganzen 
Bundesgebiet angereist sind.

"Der Kampf um Teilhabe von Frauen wird auch an den Wahlurnen geführt.
Deswegen fordern wir Frauen auf, am 26. Mai zur Europawahl zu gehen. 
Wir erleben Zeiten, in denen in Europa nationalistische, 
minderheitenfeindliche und frauenverachtende Positionen Konjunktur 
haben. Umso wichtiger ist es, Parteien zu wählen, die 
gleichstellungspolitisch fortschrittliche Positionen vertreten. Denn 
es gibt noch viel zu tun. Sei es bei der Bereitstellung besserer 
öffentlicher Infrastruktur etwa im Kita- oder Pflegebereich, bei der 
Frage gleicher Lohn für gleiche Arbeit oder wenn es um Frauen in 
Führungspositionen geht", sagte Stefanie Nutzenberger. Noch immer 
seien Frauen an vielen Stellen im Beruf, bei der Entlohnung und der 
Sorgearbeit, benachteiligt.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer (Foto) dankte den Mitgliedern der 
ver.di-Bundesfrauenkonferenz für ihr großes Engagement für 
Frauenrechte und den Einsatz für den europäischen Gedanken. 
"Vergangenes Jahr feierten wir 100 Jahre Frauenwahlrecht. Viele 
starke und herausragende Frauen haben mit ihrem Mut die 
Geschlechtergleichstellung vorangebracht und Frauen damit die 
Möglichkeit gegeben, mitzuentscheiden und Politik aktiv 
mitzugestalten", erinnerte die Ministerpräsidentin. "Dieses Jahr 
können wir alle, ganz selbstverständlich, an der Europawahl 
teilnehmen. Wir dürfen diese so wichtige Wahl für Europa nicht den 
Populisten und antieuropäischen Kräften überlassen. Wir möchten uns 
nicht abschotten, sondern weiterhin in einem freien und geeinten 
Europa leben. Es ist deshalb besonders wichtig, dass Sie die 
Möglichkeit wahrnehmen und sich mit dem Gang an die Wahlurne für ein 
starkes Europa einsetzen", betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. 

Die ver.di-Bundesfrauenkonferenz spricht sich für ein Paritätsgesetz 
mit u.a. verbindlichen Frauenquoten bei der Aufstellung von 
Wahllisten aus (siehe Details dazu im Antrag im Anhang). "Damit 
wollen wir den Frau-enanteil in kommunalen und in Landesparlamenten 
sowie im Bundestag erhöhen. Im Bundestag haben wir mit 30,7 Prozent 
den niedrigsten Frauenanteil seit 1998. Das muss sich ändern, denn in
gleichberechtigten Parlamenten gibt es eher gleichberechtigte Gesetze
und hier liegen Chancen für eine gleichberechtigte Gesellschaft", 
sagte Nutzenberger. Der Antrag der Bundesfrauenkonferenz wird den 
Delegierten des ver.di-Bundeskongresses im September 2019 zur 
Abstimmung vorgelegt. 

Ministerpräsidentin Malu Dreyer sagte, dass Frauen heute zwar die 
Möglichkeit hätten, beruflich alles werden zu können, der Weg dorthin
aber häufig sehr mühsam sei. "Es ist ein Armutszeugnis, dass im 
Deutschen Bundestag so wenig Frauen sitzen. Die formale 
Gleichstellung muss auch in der Realität gelebt werden. Wir müssen 
gemeinsam weiter dafür kämpfen, dass der Frauenanteil in Parlamenten 
weiter steigt und dass es auch mehr Frauen in Führungspositionen 
gibt", so die Ministerpräsidentin. "Hinsichtlich der Integration von 
Frauen in den Arbeitsmarkt haben wir in Rheinland-Pfalz vieles 
erreicht, zum Beispiel den Ausbau des Betreuungsangebotes für Kinder 
im Vorschulalter und die Unterstützung von Unternehmen bei der 
Einführung vereinbarkeitsfreundlicher Arbeitsbedingungen." 


Bild: Malu Dreyer © Steffen Kugler