Dienstag, den 19. März 2019
Am 27. März von 10.00 bis 14.00 Uhr können sich Angehörige von häuslichen Pflegebedürftigen im Otto-von-Guericke-Saal des Alten Rathauses über ihre Erfahrungen und zu verbessernde Rahmenbedingungen austauschen. Ziel ist es, die Probleme der Praxis offenzulegen, sich gegenseitig zu ermutigen und pflegenden Angehörigen in schwierigen Situationen eine Stimme zu geben. Anmeldungen sind bis 25. März unter der Rufnummer 03 91/5 40 34 31 oder per E-Mail an sonja.rohden@soz.magdeburg.de möglich.
Auf der Veranstaltung wird zudem Brigitte Bührlen von der "Stiftung pflegender Angehöriger – Wir!" referieren.
2017 gab es in Magdeburg bereits über 9.000 Personen, die einen Pflegegrad nach der gesetzlichen Pflegeversicherung zugesprochen bekommen haben. Die Pflege einer nahestehenden Person erfolgt jedoch selten ohne die Unterstützung von Angehörigen. Zwei Drittel von ihnen sehen sich bei der häuslichen Pflege mit Problemen konfrontiert.
Pflege ist somit oftmals eine Aufgabe der ganzen Familien, so dass die Zahl der indirekt Betroffenen weitaus höher ist, als es die amtliche Statistik ausweist. In der häuslichen Pflege gibt es keinen Acht-Stunden-Tag. Freizeit und die Pflege von sozialen Kontakten sind nur sehr eingeschränkt möglich. Die Zeit für persönliche Erholung ist ebenso begrenzt. Es gibt eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien, die ein höheres Risiko für eine eigene Erkrankung und eine statistisch kürzere Lebenserwartung prognostizieren.
Pflege ist nicht nur ein Liebesdienst an einer nahestehenden Person. Ohne das Engagement der Angehörigen wäre das Pflegesystem längst zusammengebrochen. Dennoch sind Berichte pflegender Angehöriger bekannt, die die Unübersichtlichkeit des Pflegesystems ebenso beklagen wie den Umstand bürokratischer Hürden bei der Gestaltung von helfenden Pflegearrangements.
Das vollständige Programm der Veranstaltung am 27. März und weitere Informationen sind im Internet unter www.wir-stiftung.org verfügbar. Den Veranstaltern ist bewusst, dass wegen der häuslichen Pflege die Teilnahme von der Tagessituation abhängt und somit nur bedingt oder zeitlich begrenzt erfolgen kann. Interessierte sollen ausdrücklich ermutigt werden, sich trotz dieser Unsicherheit anzumelden.
