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MD Karl August Lingner

Magdeburger Persönlichkeit: Karl August Lingner, der Erfinder des Mundwassers „Odol“

Magdeburg, 19. August 2018


Von Annett Szameitat

Wussten Sie schon, dass der Unternehmer Karl August Lingner, der das noch heute vertriebene Mundwasser „Odol“ auf den Markt brachte, ein gebürtiger Magdeburger ist?

Karl August Lingner wurde als Sohn eines Kaufmanns am 21. Dezember 1861 in Magdeburg geboren. Nach dem Besuch der Höheren Handelsschule zog es ihn nach Paris, um Musik zu studieren. Das Vorhaben scheiterte und er kehrte 1885 mittellos nach Deutschland, ins sächsische Dresden zurück. Der berufliche Durchbruch kam 1892, als der Chemiker und Freund Richard Seifert Lingner die Vermarktung von Rezepten eines Antiseptikums anbot. Mit der Herstellung des antiseptischen Mundwassers unter dem Namen „Odol“, traf er eine Marktlücke. Der Schutz vor Bakterien entsprach dem Hygienebedürfnis der breiten Bevölkerung. 

1912 entstanden die Lingner Werke. Weltweit entwickelte sich Odol zu einer unverwechselbaren Marke. Lingner brachte es in kurzer Zeit zu einem Millionenvermögen. Durch die Beschäftigung mit dem Hygienewesen erkannte er diesbezüglich eine weit verbreite Unwissenheit unter der Bevölkerung. Zur Abhilfe setzte sich Lingner zunehmend für die hygienische Volksbelehrung ein und galt als deren Vorreiter. Maßgeblich war er auch an der Ausrichtung der ersten internationalen Hygieneausstellung 1911 in Dresden beteiligt. Lingner finanzierte einen Großteil von gemeinnützigen Einrichtungen, wie 1898 die weltweit erste Säuglingsklinik und 1912 das Deutsche Hygiene Museum. Lingner starb 1916 in Berlin. Eine mit dem Testament verfügte Lingner Stiftung sicherte fortan den Weiterbestand der zahlreichen gemeinnützigen Einrichtungen.


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Foto: Karl August Lingner