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Magdeburg / ST - Rekordergebnis: Knapp 109.000 Stücken Schalenwild erlegt

Magdeburg, den 13. August 2018


Streckenergebnis des Jagdjahres 2017/18 erneut angestiegen

 

Magdeburg. Insgesamt wurde von den rund 12.100 Jägern in Sachsen-Anhalt im Jagdjahr 2017/18 ein Ergebnis von 108.951 Stücken Schalenwild (Rot-, Dam-, Muffel-, Reh- und Schwarzwild) erreicht. Dieses Ergebnis liegt mit 7.670 Stücken über dem des letzten Jagdjahres und ist die höchste Strecke die jemals in Sachsen-Anhalt erreicht wurde. Der deutliche Anstieg dieser hohen Jagdstrecke wird ausschließlich durch den Streckenzuwachs beim Schwarzwild geprägt.

 

Staatssekretär dankt der Jägerschaft

 

Angesichts dieses Ergebnisses lobte Landwirtschaftsstaatssekretär Dr. Ralf-Peter Weber die Jägerinnen und Jäger: „Ich freue mich außerordentlich über dieses Rekordergebnis und danke allen Jägerinnen und Jägern im Land. Der Streckenzuwachs beim Schwarzwild ist beeindruckend. Sie sind Ihrer Verantwortung nachgekommen und haben dazu beigetragen, den Schwarzwildbestand zu senken. In Zeiten der drohenden Afrikanischen Schweinepest ist dies ein wichtiger Beitrag zur Seuchenprävention.“

 

Mehr Waschbären, Marderhunde und Nutria, weniger Niederwild

 

Die Streckenzugänge insbesondere beim Waschbär, sowie Marderhund und Nutria weisen auf einen weiteren Populationsanstieg dieser Neozoen, also gebietsfremden, nicht heimischen Tierarten, hin. Bei den Niederwildarten, so unter anderem bei Feldhase, Wildkaninchen und Fasan setzt sich dagegen der negative Trend fort. Der Bestand an Rebhühnern hat sich dem Streckenergebnis nach stabilisiert bzw. etwas erholt.


 

Zu einzelnen Wildarten:


 

Rotwild

Trotz diesjährig rückläufigem Streckenergebnis mit 5.224 Stück bewegen sich die Zahlen innerhalb der jährlichen Schwankungsbreite der letzten sieben Jahre. Es wurde mit einem Abschussgeschlechterverhältnis von 44 zu 56 verstärkt in die Zuwachsträger eingegriffen. Der Anteil Kälber am Gesamtabschuss beträgt 36 Prozent.

 

Damwild

Auch beim Damwild bewegen sich die leicht rückläufigen Zahlen mit 4.549 Stück innerhalb der jährlichen Schwankungsbreite der letzten sieben Jahre. Es wurde mit einem Abschussgeschlechterverhältnis von 40 zu 60 verstärkt in die Zuwachsträger eingegriffen. Der Anteil Kälber am Gesamtabschuss beträgt 40 Prozent.

 

 

Muffelwild

Die Streckenentwicklung ist weiter rückläufig. Mit insgesamt 502 Stücken liegt das Ergebnis beim Muffelwild wiederum unter dem des vorangegangenen Jagdjahres.

 

Rehwild

Beim Rehwild ist ein Rückgang der Streckenzahl um 2 Prozent zu verzeichnen. Der Gesamtabschuss bewegt sich damit auf dem Vorjahresniveau. Von der Gesamtzahl 49.511 sind allein rund 6.000 Rehe Opfer von Wildunfällen geworden, das entspricht einem Anteil von rund 12 Prozent. Nach der polizeilichen Verkehrsunfallstatistik des Landes Sachsen- Anhalt haben die Wildunfälle 2017 einen neuen Höchststand erreicht. Zum zweiten Mal nehmen damit in Sachsen- Anhalt die Wildunfälle den größten Anteil an den Verkehrsunfällen insgesamt ein. Von den 14.331 in Sachsen-Anhalt verzeichneten Wildunfällen im Jahr 2017 wurden 9.526 von Rehwild verursacht.

 

Schwarzwild

Ausgesprochen milde Winter und eine sehr günstige Nahrungssituation in Feld und Wald sind Ursache für einen starken Populationsanstieg und bewirken damit auch einen Anstieg der Strecke. Mit 49.165 Stücken konnten die Jägerinnen und Jäger in Sachsen- Anhalt die bislang höchste Schwarzwildstrecke erreichen. Gegenüber dem Vorjahr stellt das eine Steigerung von 9.867 Stück oder 25 Prozent dar.

Der Anteil an Frischlingen und Überläufern an der Gesamtstrecke beträgt zusammen in diesem Jagdjahr 77 Prozent.

 

 

Fuchs

Mit der Strecke von 16.536 Füchsen wurde das Ergebnis des Vorjahres nicht erreicht. Gegenüber dem Jagdjahr 2016/17 wurden 3.905 Füchse weniger zur Strecke gebracht.

 

Waschbär

Mit einem Ergebnis von 29.616 Stück stieg die Strecke um rund. 4.000 Waschbären und wurde gegenüber 2011 mehr als verdoppelt. Dieser fortgesetzte Trend der letzten Jahre deutet auf einen Populationsanstieg dieser Neozoen hin. Zur Intensivierung der Bejagung von dem Jagdrecht unterliegenden invasiven Arten wurden im Winter 2017/2018 Lebendfallen für den tierschutzgerechten Fang von Waschbär, Marderhund, Mink und Nutria beschafft und der Jägerschaft des Landes zur Verfügung gestellt. Eine differenzierte Auswertung der Streckenergebnisse ist hier erst nach Ablauf des laufenden Jagdjahres möglich.

 

Niederwild (Auswahl)

Das Streckenergebnis bei Feldhasen sank gegenüber dem Vorjahr um 330 auf 1855 Stück. Bei Wildkaninchen ist die Strecke um 81 Stück auf 221 gesunken. Es wurden im Jagdjahr 2017/18   930 Fasanen erlegt, das sind 135 weniger als im Jahr davor. Die Strecke an Rebhühnern ist gegenüber dem Vorjahr von 3 auf 61 Stück gestiegen. Der Bestand an Rebhühnern hat sich dem Streckenergebnis nach stabilisiert bzw. etwas erholt.

 

Das Jagdgesetz verpflichtet die Jagdausübungsberechtigten zur Hege des Wildes, das heißt zur Erhaltung eines den landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnissen angepassten artenreichen und gesunden Wildbestandes sowie zur Pflege und Sicherung seiner Lebensgrundlagen. Die Hege muss so durchgeführt werden, dass Beeinträchtigungen einer ordnungsgemäßen land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Nutzung, besonders Wildschäden, möglichst vermieden werden.

 

Angesichts des Vorkommens der Afrikanischen Schweinepest in Osteuropa sind alle Jägerinnen und Jäger in Sachsen-Anhalt informiert und sensibilisiert worden. So wurden die im Rahmen des Schwarzwildmonitorings beauflagten Proben von Beginn des Jagdjahres an möglichst flächendeckend erbracht. Dies erfolgt zusätzlich zur allgemeinen Verpflichtung zur Untersuchung des Tierkörpers und der Eingeweide jedes gestreckten Stücks auf bedenkliche Merkmale und Krankheitssymptome. Das Auffinden von Fallwild mit unklarer Todesursache ist unverzüglich dem zuständigen Veterinäramt zu melden. Bislang gibt es in Sachsen-Anhalt keine Anzeichen für die Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest aus den von der Tierseuche befallenen Nachbarländern. Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass das größte Einschleppungsrisiko vom Menschen selbst ausgeht.