29. März 2018
In Sachsen-Anhalt wurden im Jahr 2017 von den 1,01 Millionen Erwerbstätigen 1 430,6 Millionen Arbeitsstunden geleistet. Damit betrug die Pro-Kopf-Arbeitszeit der Erwerbstätigen durchschnittlich 1 416 Stunden.
Wie das Statistische Landesamt nach neuesten vorläufigen Berechnungen mitteilte, stieg das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen, welches die tatsächlich geleistete Arbeitszeit aller Erwerbstätigen umfasst, gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,3 Millionen Stunden auf 1 430,6 Millionen Stunden. Gleichzeitig nahm die Erwerbstätigenzahl im Jahresdurchschnitt 2017 um 1 600 Personen auf 1,01 Millionen Personen (+ 0,2 %) zu.
Nach der Stellung im Beruf betrachtet, sank die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden bei den Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen um 6,1 Millionen Stunden auf 175,1 Millionen Stunden (- 3,4 %). Bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern stieg sie dagegen um 6,4 Millionen Stunden auf 1 255,5 Millionen Stunden (+ 0,5 %). Eine Ursache dafür war die Entwicklung der Personenzahl. Bei den Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen sank die Zahl um 2 600 Personen (- 2,8 %), bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern stieg sie um 4 200 Personen (+ 0,5 %).
Im Jahr 2017 betrug die durchschnittliche Pro-Kopf-Arbeitszeit der Erwerbstätigen 1 416 Stunden, das waren 2 Stunden weniger als im Vorjahr, aber 62 Stunden mehr als im Bundesdurchschnitt. Bei den Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen war die Pro-Kopf-Arbeitszeit mit 1 975 Stunden höher als bei den Arbeitnehmern mit 1 362 Stunden.
Nach Wirtschaftsbereichen betrachtet, entwickelte sich das Arbeitsvolumen der Erwerbstätigen in Sachsen-Anhalt sehr differenziert. Während es in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft, Fischerei (+ 0,7 %) und in den Dienstleistungsbereichen (+ 0,6 %) zunahm, sank es im Produzierenden Gewerbe (- 1,3 %).
Die meisten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen wurden, wie in den Vorjahren, im Baugewerbe mit 1 623 Stunden geleistet. Am kürzesten war die jährliche Pro-Kopf-Arbeitszeit dagegen in den Dienstleistungsbereichen mit 1 364 Stunen, da Teilzeitarbeit und marginale Beschäftigung dort eine größere Rolle spielen.
Ursachen für die Unterschiede zum Bundesdurchschnitt und zwischen den Wirtschaftsbereichen sind neben verschiedenen tariflichen und individuellen Arbeitszeiten (Vollzeit-, Teilzeit-, marginale Beschäftigung), den unterschiedlichen Beschäftigungsstrukturen (abhängige und selbstständige Erwerbstätigkeit) und Wirtschaftszweigstrukturen auch die Mehr- und Kurzarbeit sowie krankheitsbedingte Ausfallzeiten und die unterschiedliche Zahl der Arbeitstage in den Bundesländern. Die verschiedenen regionalen und strukturellen Pro-Kopf-Arbeitszeiten sind somit kein Maßstab der Intensität und Qualität der verausgabten Arbeitszeit.
Diese vom Arbeitskreis „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ (AK ETR) ermittelten Zahlen sind das Ergebnis einer Neuberechnung der Erwerbstätigkeit und des Arbeitsvolumens für das Jahr 2017 und beruhen auf dem Berechnungsstand des Statistischen Bundesamtes und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (BA) vom Februar 2018.