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Deutsche Bundesbank: Bargeld bleibt am beliebtesten, Kartenzahlungen legen zu

14. Februar 2018

Die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland zahlen ihren Einkauf an der Ladenkasse weiterhin vorwiegend bar. Das geht aus der neuesten Studie der Deutschen Bundesbank zum "Zahlungsverhalten in Deutschland 2017" hervor. "Über alle Studien zum Zahlungsverhalten sind die Menschen mit den am meisten genutzten Bezahlverfahren Bargeld und Kartenzahlungen sehr zufrieden", sagte Carl-Ludwig Thiele, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank. "Bargeld bleibt am beliebtesten, aber Kartenzahlungen legen zu", erklärte Thiele. Demnach begleichen Privatpersonen 48 Prozent der Waren und Dienstleistungen mit Banknoten und Münzen, etwa 40 Prozent zahlen mit Karte.

Ungeachtet der zunehmenden Bedeutung unbarer Zahlungsmittel möchte die große Mehrheit von 88 Prozent der Befragten auch in Zukunft mit Bargeld bezahlen können. Eine Abschaffung oder Einschränkung des Bargelds wird abgelehnt. Das zeigt sich auch in dem seit rund zehn Jahren relativ konstanten Bargeldbestand im Portemonnaie: Im Durchschnitt haben Privatpersonen 107 Euro in bar bei sich, davon knapp über 6 Euro in Münzen.

Bargeld für kleinere Beträge genutzt
Der Studie zufolge sank der Anteil der Barzahlungen bezogen auf den Umsatz erstmals unter 50 Prozent (minus 5 Prozentpunkte gegenüber dem Jahr 2014). Nach Anzahl der Transaktionen beträgt der Bargeldanteil 74 Prozent (minus 5 Prozentpunkte). Vor allem Kleinbetragszahlungen bis 5 Euro werden fast ausschließlich bar bezahlt. Ab einem Einkaufswert von 50 Euro nutzen die meisten Befragten lieber die Zahlungskarte oder andere elektronische Zahlungsmittel.

Debitkarte unter Zahlungskarten bevorzugt
Knapp 35 Prozent (plus 6 Prozentpunkte) der erfassten Umsätze bezahlen die Verbraucherinnen und Verbraucher inzwischen mit der Debitkarte. In Deutschland ist dies vor allem die Girocard, die frühere ec-Karte. Erstmals stieg der Umsatz mit kontaktlosen Karten laut Studie auf mehr als ein Prozent.

Internetbezahlverfahren etabliert
Internetbezahlverfahren haben sich mit einem Anteil von knapp 4 Prozent am Gesamtumsatz inzwischen etabliert. Werden nur die Einkäufe im Onlinehandel betrachtet, liegt der Anteil bei 58 Prozent des Umsatzes. Das Bezahlen mit dem Smartphone spielt weiterhin eine geringe Rolle. Allerdings haben schon 5 Prozent der Befragten Apps zum Versenden oder Empfangen von Geld ohne die Eingabe einer IBAN genutzt, obwohl sie erst im vergangenen Jahr in größerem Umfang eingeführt wurden.

Potenzial für Veränderung
Trotz hoher Zufriedenheit mit dem bestehenden Angebot an Bezahlverfahren wünscht sich ein Teil der Befragten weitere Veränderungen: 38 Prozent der Befragten geben an, dass es zu lange dauere, bis Überweisungen auf dem Konto gutgeschrieben seien. "Mit der Einführung von Echtzeitzahlungen in Euro – auch Instant Payment genannt – können Kreditinstitute seit November 2017 Apps anbieten, die eine Überweisung von Smartphone zu Smartphone mit sofortiger Abwicklung möglich machen", sagte Thiele. 15 Prozent der Befragten können sich beispielsweise vorstellen, ihr Konto bei einem Internetanbieter statt bei einer Geschäfts- oder Direktbank zu führen.

Methode
Für die Datenerhebung befragte das Marktforschungsinstitut Marplan im Auftrag der Bundesbank im Jahr 2017 mehr als 2.000 repräsentativ ausgewählte Personen zu ihrem Zahlungsverhalten. Die Befragten führten zudem ein einwöchiges Zahlungstagebuch. Regelmäßig wiederkehrende Zahlungen per Überweisung oder Lastschrift wie beispielsweise Mieten, Versicherungsbeiträge oder Telefonrechnungen sind in den Tagebuchaufzeichnungen nicht enthalten.