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Frosch Amphibien Wanderung pixabay

Magdeburg-News: NABU ruft zur Obacht auf • Wanderungen von Amphibien gehen bald wieder los



veröffentlicht am Samstag, 18. Februar 2023

Magdeburg. Sinken die Temperaturen in der Nacht nicht unter 5 °C, machen sich die ersten Molche, Frösche und Kröten auf den Weg. Sie sind auf ihren Wanderungen unterwegs zu den Laichgewässern und müssen dabei auch immer wieder Straßen überqueren. Schon seit vielen Jahren ist der NABU zu dieser Zeit im Einsatz und hilft den Amphibien ihr Ziel zu erreichen.

„Der Beginn der Wanderung ist von mehreren Faktoren abhängig“, erklärt Tobias Langner, Projektleiter beim NABU in Barleben. „Eine milde Nachttemperatur ist entscheidend, aber auch die Luftfeuchtigkeit spielt eine Rolle. Meist gehen bei uns die Wanderungen Anfang bis Mitte März los und können sich je nach Art bis in den Mai strecken.“ Durch aktuell kalte Temperaturen in der Nacht sind noch keine starken Wanderungsbewegungen zu erwarten. Wenn es wieder mild wird, kann es damit aber schnell losgehen. Typische Amphibien, die sich dann auf den Weg machen sind Grasfrösche, Teichmolche und Erdkröten. Beim NABU in Barleben sitzen auch vereinzelt mal Feuersalamander, Knoblauch- und Kreuzkröte oder Berg- und Kammmolch im Eimer.

Straßen stellen für die wandernden Amphibien eine große Gefahr dar. Autofahrer*innen werden daher aufgerufen in der kommenden Zeit besonders vorsichtig und langsam zu fahren. An vielen Stellen im Land werden zum Schutz der Tiere Amphibienschutzzäune aufgestellt. Auch viele Ehrenamtliche vom NABU sind hier schon lange aktiv, beispielsweise die Gruppen in Barleben, Loburg und dem Jerichower Land.

Beim langjährigen Engagement für Kröten und Co. kommt es aber auch zu traurigen Beobachtungen. Der NABU Barleben betreut acht Schutzzäune im Landkreis Börde. Tobias Langner: „Mir fällt auf, dass die Zahlen an vielen unserer Zäune rückläufig sind, teils in dramatischen Dimensionen.“ Auch in Loburg wurden ähnliche Erfahrungen gemacht. „Es werden jedes Jahr weniger Amphibien, denen wir über die Straße helfen“, sagt Ulf Drzymala, Vorsitzender der NABU-Gruppe Loburg. „Ein Grund dafür ist die anhaltende Trockenheit und der Wassermangel. Einige Laichgewässer und Landlebensräume sind schlicht ausgetrocknet und Populationen dadurch drastisch reduziert. Auch der zunehmende Verkehr wird zur Todesfalle.“ Entmutigen lassen sich die Ehrenamtlichen davon aber nicht. „Wir machen weiter, denn jedes Tier zählt!“

Der Krötenzaun in Loburg wird in der ersten Märzwoche aufgestellt. Der NABU Barleben beginnt am 27.02 mit dem Aufbau und freut sich an allen Stellen über Hilfe (Ramstedt, Druxberge, Klein Wanzleben, Schermcke, Haldensleben, Glindenberg, Zielitz, Satuelle).

„Auch Hilfe bei der freiwilligen Betreuung der Zäune ist herzlich willkommen. Besonders die Betreuer der Standorte Klein Wanzleben und Schermcke können Unterstützung vertragen“, so der Projektleiter. Interessierte können sich per Mail unter buero@nabubarleben.de oder telefonisch unter der 039203 969181 an die Gruppe wenden.


Text: NABU Landesverband Sachsen-Anhalt
Foto: pixabay