veröffentlicht am Samstag, 5. Oktober 2024
Berlin/Magdeburg. Der richtige Humor kann direkt zum nächsten Job führen. Das ist ein Ergebnis einer aktuellen und repräsentativen Stellenanzeigen-Studie, die die Jobbörse jobtensor.com in Auftrag gab. 1.000 Bewerbende gaben dabei ihre Einschätzung dazu ab, wie sie zum Beispiel in Stellenanzeigen von Arbeitgebern am liebsten angesprochen werden möchten. Ein Ergebnis: Mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) sind offen für einen humorvollen Sprachstil. 60 Prozent der Befragten finden sogar, dass Humor genau das ist, was in Stellenanzeigen fehlt. Dieser würde ihre Bewerbungsentscheidung den eigenen Angaben zufolge nämlich positiv beeinflussen. Einzige Voraussetzung: Der Humor muss sitzen. Denn trifft dieser nicht den Geschmack der Kandidaten sinkt die Zustimmung gleich auf 18 Prozent. Darüber hinaus stehen Arbeitgeber hoch im Kurs, die über sich selbst lachen können. Denn bei mehr als einem Drittel der Bewerbenden (36 Prozent) kommen ausschreibende Unternehmen gut an, die sich mit einem ironischen Sprachstil in Stellenanzeigen selbst auf die Schippe nehmen können.
„Viele Kandidat[...]en haben in ihrer Jobsuche die Qual der Wahl zwischen vielen suchenden Arbeitgebern. Arbeitgeber mit Sinn für Humor stehen ihnen in diesem Kontext oft näher als andere. Dabei geht es allerdings darum, den schmalen Grat zwischen Professionalität und neugierig machendem Humor zu finden. Plumpe Kalauer gehen eher nach hinten los, feiner Wortwitz, der zeigt, dass sich Arbeitgeber selbst nicht so ernst nehmen, könnte allerdings den Unterschied machen“, so Thomas Hense, Geschäftsführer von jobtensor zu den Ergebnissen der Umfrage.
Gegenderte und englische Stellenanzeigen verprellen Bewerber
Neben dem Meinungsbild zu einem humorvollen Sprachstil in Stellenanzeigen fragten die Arbeitsmarktforscher auch andere Aspekte der Kandidatenansprache ab. So beeinflusst etwa eine geschlechterneutrale Sprache nur 23 Prozent positiv in ihrer Bewerbungsentscheidung, während sie 31 Prozent eher von dieser abhält. Ähnlich verhält es sich mit Anzeigen, die auf englisch verfasst sind. Das findet nur jeder Fünfte anziehend, während 35 Prozent abgeschreckt werden. Auch akademisch qualifizierte MINT-Kandidaten können sich nur zu einem Anteil von 29 Prozent mit der englischen Sprache auf ihrer Jobsuche anfreunden.
Unbedingt vermeiden sollten Arbeitgeber aus Sicht der Bewerber den Gebrauch von Jugendwörtern in ihren Ausschreibungen. Das führt bei fast der Hälfte aller Kandidat*innen zu einer negativen Beeinflussung der Bewerbungsentscheidung.
Die Waage hält sich im Urteil der Studienteilnehmer letztlich die Frage nach dem „Du“ oder „Sie“ in Stellenanzeigen – mit leichtem Vorteil für das Siezen. Denn wer siezt, verprellt nur 5 Prozent der Bewerbenden, während die „Duzer“ immerhin 16 Prozent der potenziellen Kandidat*innen verlieren.
Jobsuche findet auch während der Arbeit statt
Insgesamt ist die Stellenanzeige nach wie vor das Mittel der Wahl für die Jobsuche. 90 Prozent der Bewerber nutzen sie, um sich über neue berufliche Herausforderungen zu informieren. Die meisten nutzen dafür ihr Smartphone – 40 Prozent immer und 33 Prozent häufig. Immerhin fast die Hälfte der Befragten (49 Prozent) lesen während der Arbeitszeit bei ihrem aktuellen Arbeitgeber Stellenanzeigen. „Für viele Bewerber [...] gilt nicht zuletzt das Motto `Nach der Jobsuche ist vor der Jobsuche`, denn gemäß unserer Zahlen checken mehr als zwei Drittel von ihnen auch dann noch Stellenanzeigen, wenn sie gerade erst einen neuen Job gefunden haben. Das hat sicher viel mit ihrem steigenden Marktwert in Zeiten des Personalmangels zu tun“, so Thomas Hense.
Über die Studie
Für die repräsentative Umfrage befragte das Marktforschungsinstitut bilendi im Auftrag von jobtensor 1.000 Beschäftigte. Der Befragungszeitraum lag im September 2024. 51 Prozent der Befragten waren männlich, 49 Prozent weiblich. Das Durchschnittsalter betrug 42,9 Jahre. Die Teilnehmenden waren je zur Hälfte Akademiker und Nichtakademiker.
Über Jobtensor
jobtensor.com ist eine sich schnell entwickelnde Online-Jobbörse, die monatlich 120.000 Nutzende anzieht. Der inhaltliche Fokus der Seite liegt auf MINT-Berufen, einer der am meisten gefragten Talentmärkte im deutschsprachigen Raum. Der Jobtensor Kern sind KI-gestützte Stellenanzeigen mit hoher Relevanz und organischem Suchmaschinen Traffic gepaart mit einer modernen und dynamischen Darstellung des Jobboards. Der Unternehmensstandort ist Essen.
Text: HR Präsenz
Symbolfoto: pexels