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Eggert Michael IG Bau   IGBau

Magdeburg-News: Michél Eggert ist neuer Chef der IG BAU in Magdeburg

Mittwoch, 2. März 2022

Magdeburg. Wechsel an der Gewerkschaftsspitze in der Region: Michél Eggert (Foto) ist zum Vorsitzenden des Bezirksverbands Altmark-Börde-Harz der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) gewählt worden. Der 47-Jährige übernimmt damit die Nachfolge von Elke Bobles und kümmert sich ab sofort um die Interessen von Bauarbeitern, Reinigungskräften und Forstbeschäftigten auch in Magdeburg. Nach Angaben der Arbeitsagentur arbeiten in den Branchen der IG BAU in der Landeshauptstadt aktuell rund 7.400 Menschen – 3.000 von ihnen im Bauhauptgewerbe und 3.700 in der Gebäudereinigung. 

Eggert ist gelernter Forstwirt und seit 1991 gewerkschaftlich aktiv. Seit zwölf Jahren gehört der gebürtige Wernigeröder dem Bezirksvorstand der IG BAU an. Nach seiner Ausbildung bildete er sich 2007 zum Forstwirtschaftsmeister weiter. Als Mitglied im Hauptpersonalrat des Landesministeriums für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten kümmert sich Eggert um die Belange von Forstbeschäftigten in der Region. Auf Bundesebene engagiert er sich unter anderem als Mitglied der Tarifkommission Forst und in der Bundesfachgruppe für die Branche. Der 47-Jährige ist zudem Gründungsmitglied des Vereins Waldarbeitsmeisterschaften in Sangerhausen. 

Angesichts der massiven Waldschäden in der Region blicke er mit Sorge auf die Lage der Forstleute, so Eggert. „Schon der Orkan Friederike hat für eine Verwüstung in den Forsten und dabei vor allem im Harz gesorgt. Mit den jüngsten Stürmen spitzt sich die Arbeitsbelastung der Beschäftigten weiter zu. Wir brauchen im Forst dringend mehr Personal – nicht nur für die Beseitigung der Schäden, sondern auch langfristig für den klimagerechten Umbau der Wälder“, sagt der Bezirksvorsitzende. 

Zugleich werde er sich für Verbesserungen in allen IG BAU-Branchen einsetzen. „Ob auf der Baustelle, in der Reinigungsfirma oder im Malerbetrieb – gerade am Arbeitsplatz kommt es darauf an, dass die Menschen an einem Strang ziehen. Bessere Löhne und Arbeitsbedingungen fallen nicht vom Himmel.“ Der Gewerkschafter appelliert an die Beschäftigten, sich für die eigenen Belange einzusetzen. Gerade das Handwerk in der Region sei in den nächsten Jahren auf Tausende zusätzliche Fachkräfte angewiesen. Die Beschäftigten dürften sich deshalb nicht unter Wert verkaufen, so Eggert. „Vom Fassadenreiniger über den Gartenbauer bis zur Buchhalterin in der Baufirma – Fachleute sollten auf einer tariflichen Bezahlung bestehen.“ Wer zu wenig verdiene, solle sich an die IG BAU vor Ort wenden. 

Zugleich will sich Eggert dafür einsetzen, dass Beschäftigte stärker mitentscheiden, wie ihr Job in Zukunft aussehe. Ein „Riesen-Thema“ sei hier die Weiterbildung. „Viele Branchen stehen vor einem enormen Umbruch. Ob es um die klimagerechte Sanierung von Altbauten, den Waldumbau im Forst oder die Digitalisierung in der Baubranche geht – wichtig ist, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch zusätzliches Know-how für die Zukunft fit zu machen“, so Eggert. Neue Trends und Technologien müssten den Beschäftigten zugutekommen, statt Jobs zu gefährden. Beim Wandel der Arbeitswelt sei es unverzichtbar, dass Gewerkschaften und Betriebsräte ein entscheidendes Wort mitredeten, betont der IG BAU-Bezirkschef.

„Dabei haben auch viele Vorhaben der Berliner Ampel-Koalition direkte Auswirkungen in unserer Region – vom sozialen Wohnungsbau über die Umgestaltung der Agrarwirtschaft bis hin zur gesetzlichen Rente. Bei all diesen Themen wird sich die IG BAU Altmark-Börde-Harz einbringen und dabei auch der Kommunal- und Landespolitik auf die Finger schauen.“

Text & Foto: Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt Bezirksverband Altmark-Börde-Harz