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Kinder Globus pixabay

Magdeburg-News: ,,Kindergrundsicherung muss kommen" – Berzau vom Kinderschutzbund



veröffentlicht am Sonntag, 9. April 2023

Magdeburg. In der vorangegangenen Legislatur scheiterte die Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz. Jetzt – in einer SPD-geführten Regierungskoalition – wird die Einführung der Kindergrundsicherung zur Disposition gestellt.

„Was für überaus deprimierende Signale für Kinder und ihre Familien! Und dann müssen sie sich auch noch von Mitgliedern der Regierungskoalitionen anhören, dass für sie, die Familien nun schon etliche Verbesserungen auf den Weg gebracht worden seien. Das ist eine Frechheit oder mindestens zynisch und darf nicht unwidersprochen bleiben!“, kommentierte Wolfgang Berzau, Vorsitzender des Kinderschutzbundes Sachsen-Anhalt.

„Der Finanzminister sieht kaum Spielraum“, titeln die Schlagzeilen dieser  Tage. Berzau dazu: „Welch ein Wortspiel! Möglicherweise sollten Entscheidungsträger aus Politik und Gesellschaft endlich einmal Spielräume betreten und sich vorbehaltlos von Kindern und Jugendlichen die Spielregeln für Zukunftswerkstätten klarmachen lassen, wenn das Diktat knapper Kassen innovative und kreative Ideen und Visionen begrenzen oder gar verhindern… Kinder sind unsere Zukunft und wir können es uns eigentlich seit mehreren Generationen bereits nicht erlauben, auch nur ein einziges Kind zurückzulassen bzw. zu verlieren! Weil eben auch unser aller Zukunft von den Kindern abhängt, die zukünftig die Geschicke dieser Welt, der Wirtschaft und des gesellschaftlichen Zusammenhalts lenken, müssen wir ihre Gegenwart gestalten.“

Kinder bräuchten JETZT Spielräume voller Leichtigkeit und Fantasie, auch und vor allem jene Mädchen und Jungen, die von Armut betroffen seien, also jedes fünfte Kind in Deutschland.

Die Kindergrundsicherung soll bewirken, dass die verschiedenen staatlichen Leistungen für Kinder, wie Kindergeld, Kinderzuschlag, Leistungen für Kinder im Bürgergeldbezug, Zuschüsse für Schul- und Freizeitaktivitäten und steuerliche Kinderfreibeträge gebündelt und unbürokratisch ausgezahlt werden. Denn viele Familien beantragten Gelder bislang nicht, wegen Unkenntnis oder bürokratischer Hürden. „Wer diese ‚verdeckte Armut‘ abschaffen will, findet Wege, es zu tun. Wer das nicht will, weil es vielleicht Geld kostet, findet Gründe, es nicht zu tun. Daran sollten wir die Äußerungen der Politikerinnen und Politikern messen und die unwürdige Eierei der letzten Tage und  Wochen mit Aktionen lautstark und kraftvoll beenden“, schlägt der Vorsitzende des Kinderschutzbundes vor.


Text: Der Kinderschutzbund (DKSB), Landesverband Sachsen-Anhalt
Foto: pixabay