Von Beginn an wurden die Gäste ihrer Favoritenrolle gerecht und lagen stetig in Führung.
TSV Hannover-Burgdorf musste sich geschlagen geben.
DIE RECKEN brachten sich in einigen Phasen immer wieder in Schlagdistanz, allerdings hatte Magdeburg, das seit 17 Spielen (wettbewerbsübergreifend) unbesiegt ist, stets die passende Antwort. „Magdeburg hat verdient gewonnen. Sie sind besser ins Spiel reingekommen und haben jeden Zwischenspurt von uns sehr schnell und konsequent unterbunden“, erkannte RECKEN-Trainer Jens Bürkle die Stärke der Gäste, die aktuell die beste Rückrundenmannschaft der DKB Handball-Bundesliga stellen, an.
Die aktuellen Unterschiede zwischen beiden Mannschaften wurden heute besonders bei den Kleinigkeiten deutlich. „Es ist ja nicht so, dass wir meilenweit von unserer Leistung oder unserem Gegner weg sind. Magdeburg ist ein Aspirant auf die Qualifikation für die Champions League und hat momentan einen super Lauf. Wenn man über so viel Selbstvertrauen verfügt, fällt vieles leichter und dann landen zum Beispiel auch die Abpraller bei dir“, sprach RECKEN-Torhüter Martin Ziemer eine Statistik an, in der die Niedersachsen das Nachsehen hatten und Magdeburg gleich mehrere Treffer im zweiten Versuch erzielen konnte.
Auffällig war auch, dass beide Mannschaften in ihrem jeweiligen Abwehrverbund konzentriert und stabil zu Werke gingen und es den Angriffsreihen aus dem gebundenen Spiel sehr schwer machten, zu Torerfolgen zu kommen. Allerdings schaffte es der SC Magdeburg besser, seine Ballgewinne in leichte und einfache Treffer umzumünzen, während den RECKEN im Konter zu viele Fehler unterliefen. „Wir belohnen uns zu wenig für unsere gute Abwehrleistung und schenken die Bälle leichtfertig wieder her“, stellte Sven-Sören Christophersen beim 9:14 Halbzeitstand fest. Das Ergebnis zur Pause hätte aus RECKEN-Sicht deutlich besser ausfallen können, denn nach dem 9:11 Zwischenstand hatten die Niedersachsen gleich zwei Chancen auf den Anschlusstreffer, ließen diese aber ungenutzt.
Nach dem Seitenwechsel drohte den Schützlingen von Trainer Bürkle das Spiel beim 12:18 schnell zu entgleiten, doch Kai Häfner und Co. brachten die Halle mit Ballgewinnen, einfachen Toren und einem 4:0 Lauf hinter sich und hatten urplötzlich das Momentum auf ihrer Seite. Gäste-Trainer Bennet Wiegert stellte den SCM in einer Auszeit neu ein und wer weiß, ob das Spiel nicht endgültig gekippt wäre, wenn der Abpraller nach Parade von Ziemer (Nemanja Zelmenovic hatte geworfen) nicht in den Händen von Jacob Bagersted und dadurch ins 16:19 durch Robert Weber mündete, sondern den RECKEN ein weiterer Schnellangriff gelungen wäre.
So bekam der SCM umgehend wieder Oberwasser und nach zwei Toren von Zelmenovic zum 16:21 kehrten die Gäste endgültig auf die Siegerstraße ein und fuhren einem souveränen 23:28 entgegen.
Foto/Text DKB HANDBALL-BUNDESLIGA