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Mohamad Mamad Geschaeftsfuehrer LAMSA   AlisaSonntag

Sachsen-Anhalt-News: Lauernde Gefahr durch Rechtsextremismus – noch kein Abschluss des Halle-Anschlages



veröffentlicht am Sonntag, 15. Januar 2023

Magdeburg/Halle. Die jüngsten Erkenntnisse über einen Ausbruchsversuch des rechtsextremen Attentäters von Halle verunsichern die Menschen mit Migrationsgeschichte in Sachsen-Anhalt weiterhin. Zum wiederholten Male entstehen berechtigte Zweifel, wie konsequent die Gefahr des Rechtsextremismus in diesem Bundesland bekämpft wird, insbesondere da auch hinter Gittern die Kontrolle über die Lage nicht bei den Sicherheitskräften liegt.

Dazu Mamad Mohamad, Geschäftsführer des LAMSA e.V.: „Wir spüren jedes Mal eine tiefe Verunsicherung bei unseren Mitgliedern im Netzwerk, wenn es wieder heißt, dass die Gefahr durch den Attentäter nicht unter Kontrolle ist. Wir führen dann beruhigende oder bestärkende Gespräche mit unseren Mitgliedern, um die reale Lage einzuordnen.“ 

Für eine sachliche Einschätzung bedarf es einer verbesserten Informationsarbeit seitens der zuständigen Minister und der Sicherheitskräfte.

„Wir können einfach nicht über eine Zeit nach dem Anschlag sprechen, wenn die Taten des Attentäters sich weiterhin fortsetzen“, so Mohamad weiter.

Für ein friedliches Zusammenleben ist jetzt ein vertrauensvoller Dialog zwischen den staatlichen Institutionen wie Polizei und Justiz mit zivilgesellschaftlichen Akteur*innen erforderlich. Hier sind alle potenziellen Betroffenenperspektiven miteinzubinden, um ein von breiten gesellschaftlichen Akteur*innen getragenes Bekenntnis zur Bekämpfung gegen menschenfeindliche und -verachtende Ideologien und Denkmuster zu bilden. Dabei soll die Verantwortungsübernahme für staatliche Aufgaben wie die Abwehr von akuten Gefahren sichergestellt sein. Zugleich müssen die Gefahren durch den Rechtsextremismus für uns alle ernstgenommen werden. 

Über das LAMSA:

Das Landesnetzwerk (LAMSA) wurde im Jahr 2008 gegründet und vertritt seither die politischen, wirtschaftlichen und sozialen, sowie kulturellen Interessen der Menschen mit Migrationshintergrund auf Landesebene. Es versteht sich als deren Fürsprecher und steht gegenüber der Landesregierung, allen migrationspolitisch relevanten Verbänden, Institutionen und weiteren Migrantenorganisationen in anderen Bundesländern als Ansprechpartner zur Verfügung. Im März 2014 gründete LAMSA einen gemeinnützigen Verein. Derzeit sind 110 Organisationen und Einzelpersonen unterschiedlicher Herkunft, kultureller Prägung sowie religiöser Zugehörigkeit im LAMSA vertreten.

Text: Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) e.V.
Foto: Alisa Sonntag