SICHER BREMSEN BEI JEDEM WETTER
Foto: Sicher ans Ziel kommen, auch bei
kritischen Witterungsbedingungen: Das eigene Fahrverhalten trägt ebenso dazu
bei wie verschiedene Sicherheitssysteme im Fahrzeug
(djd). Nebel und Nässe, Schnee und
Glatteis: In der kalten Jahreszeit sollten Autofahrer auf alles vorbereitet
sein. Besonders tückisch sind Temperaturen, die um den Gefrierpunkt pendeln und
somit von einer Sekunde auf die andere für vereiste Oberflächen sorgen können.
Da hilft nur eines: Fuß vom Gas nehmen.
Gefragt ist eine vorausschauende, umsichtige Fahrweise, schließlich können sich
die Beschaffenheit der Fahrbahn und somit die Haftung zwischen Reifen und
Straße jederzeit verändern. Um sicher ans Ziel zu kommen, sollte man nur
behutsam Gas geben und ruckartige, hektische Lenkbewegungen vermeiden. Eine
Selbstverständlichkeit sind zudem Räder, die der Witterung angepasst sind, also
Winterreifen oder Ganzjahresreifen.
Immer in der richtigen Spur bleiben
Zusätzlich haben die meisten Autos heute
elektronische Schutzengel an Bord. Sie helfen dabei, das Fahrzeug in der Spur
zu halten und bei Bedarf sicher abzubremsen. Das von Bosch entwickelte
elektronische Stabilitätsprogramm ESP etwa unterstützt den Fahrer in nahezu
allen kritischen Fahrsituationen. Es umfasst die Funktionen des
Antiblockiersystems (ABS) und der Antriebsschlupfregelung (ASR), erkennt aber
auch Schleuderbewegungen und wirkt diesen aktiv entgegen. Dazu vergleicht das
Steuergerät 25 Mal pro Sekunde die tatsächliche Bewegung des Fahrzeugs mit der
gewünschten Fahrtrichtung und hilft, es selbst bei kritischen Fahrmanövern in
der Spur zu halten. Der Schleuderschutz hat nach Berechnungen der
Bosch-Unfallforschung seit seiner Einführung in der EU rund 15.000 Menschen das
Leben gerettet und knapp eine halbe Million Unfälle mit Personenschaden
verhindert. Bis zu 80 Prozent aller Schleuderunfälle lassen sich so vermeiden.
Auf längere Bremswege einstellen
Bremssysteme müssen zuverlässig
funktionieren. Vor der Serienproduktion werden sie deshalb umfassend getestet,
bei Bosch etwa seit mehr als 45 Jahren auch unter Extrembedingungen in
Nordschweden. Auf die Helfer ist somit auch im Winter Verlass - allerdings
innerhalb der physikalischen Grenzen. Eine Verlängerung des Bremsweges bei Eis
und Schnee zum Beispiel ist nicht zu vermeiden. Je nachdem, ob der Schnee
festgefahren, griffig oder matschig ist, kann sich der Bremsweg um das bis zu
Vierfache erhöhen. Noch spürbarer sind die Auswirkungen von Glatteis: Laut ADAC
kann der Bremsweg dann fünfmal so lang sein wie auf trockenen Straßen. Deshalb
ist neben den elektronischen Fahrsicherheitssystemen immer noch der Mensch am
Steuer gefragt, der kühlen Kopf bewahren und das Fahrverhalten anpassen sollte.
Text / Foto: djd/Bosch