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Demenz 07.10

Gesundheit-News: Der Zusammenhang zwischen Hörverlust und Demenz


veröffentlicht am 7. Oktober 2024

Foto: Hörverlust ist einer der größten beeinflussbaren Risikofaktoren fu?r Demenz
(djd). Demenzerkrankungen wie Alzheimer werden in unserer alternden Gesellschaft zu einem immer größeren Gesundheitsproblem. Dabei müssen sie kein unabwendbares Schicksal sein. 
Denn laut der renommierten Lancet Kommission sind fast die Hälfte aller weltweiten Demenzerkrankungen auf 14 beeinflussbare Risikofaktoren zurückzuführen. Zu diesen gehören unter anderem geringe Bildung, Depressionen, Bewegungsmangel, Diabetes und Rauchen. „Als größter Risikofaktor gemeinsam mit erhöhten LDL-Cholesterinwerten wurde Hörverlust identifiziert“, erklärt die Neurowissenschaftlerin Dr. Maren Stropahl von Sonova/Geers. „Ein gutes Gehör kann also helfen, das Risiko eine Demenz zu entwickeln, zu verringern.“

Hörgeräte können geistige Fitness fördern
Hörbeeinträchtigungen sind vor allem unter älteren Menschen weit verbreitet. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sind 65 Prozent der Über-60-Jährigen davon betroffen. Das bedeutet häufig, dass sie Gesprächen schlecht folgen können und sich anstrengen müssen, um aus den verstandenen Bruchstücken Sinn zu ziehen. Die Höranstrengung nimmt häufig zu, Betroffene ziehen sich daraufhin oftmals zurück und meiden soziale Anlässe – was sich negativ auf die geistigen Funktionen auswirken kann. 
„All dies kann durch eine geeignete Hörversorgung verbessert werden“, weiß Dr. Victoria Sanchez, promovierte Audiologin und Forscherin an der Universität von Su?dflorida. Sie ist Mitautorin einer kürzlich veröffentlichten Studie, die den Zusammenhang zwischen Hörversorgung und kognitiver Gesundheit genauer untersucht hat. „Es zeigte sich, dass die Versorgung mit Hörgeräten bei älteren Menschen mit erhöhtem Demenzrisiko die Abnahme der Denk- und Gedächtnisfähigkeiten über einen Zeitraum von drei Jahren um 48 Prozent verlangsamt hat.“

Auf Anzeichen für Hörverlust achten
Damit ein Hörverlust wirksam behandelt werden kann, muss er aber zunächst einmal bemerkt werden. Verständnisschwierigkeiten bei Gesprächen in größeren Gruppen, bei Hintergrundgeräuschen oder hellen Kinderstimmen können erste Anzeichen sein. Auch wenn gefühlt alle Menschen nuscheln oder sich Familienmitglieder über die Lautstärke von Radio oder Fernseher beschweren, sollte man aufmerksam werden und einen Hörtest machen. Diese werden bei vielen Hörakustikern kostenlos angeboten. „Generell empfiehlt es sich ab 50 Jahren auch ohne besonderen Anlass regelmäßig zum Hörtest zu gehen“, so Stropahl. „So kann man einfach und effektiv etwas für die eigene Lebensqualität und kognitive Gesundheit tun.“


Text / Foto: djd/Geers/Anchiy