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„Broken-Heart-Syndrom“ - Diagnose: gebrochenes Herz

Dienstag, den 11. Februar 2020

Am 14. Februar ist Valentinstag, Tag der Verliebten. Für Menschen, die an Liebeskummer oder einem gebrochenen Herzen leiden, nicht der beste Tag. Was die Wenigsten wissen: Das Herz kann nicht nur im übertragenden Sinn brechen. Was genau steckt dahinter?

 
Das Broken-Heart-Syndrom

Beim sogenannten „Broken-Heart-Syndrom“ bricht das Herz nicht nur im übertragenen Sinne, sondern wortwörtlich. Kardiologen wissen mittlerweile, dass zum Beispiel durch Trauer und Kummer ausgelöster Stress, dem Herzen schaden kann. „Das Broken-Heart-Syndrom, zu Deutsch „Gebrochenes-Herz-Syndrom“, ist eine plötzlich auftretende Funktionsstörung der linken Herzkammer, die in vielen Fällen durch starken Stress oder Schmerzen ausgelöst werden kann“, erzählt Dr. med. Tom Giesler, Chefarzt für Kardiologe in der Helios Klinik Jerichower Land in Burg.


Symptome

Die Symptome eines Broken-Heart-Syndroms sind von denen eines Herzinfarktes nicht zu unterscheiden. Die Betroffenen leiden an Atemnot und verspüren ein Engegefühl in der Brust, teilweise begleitet von Schweißausbrüchen, Übelkeit und Erbrechen. Im Gegensatz zum Infarkt findet man bei den Betroffenen aber keine Verengung oder Verschluss eines Herzkranzgefäßes“, sagt Dr. med. Giesler. Das Broken-Heart-Syndrom ist somit weniger lebensbedrohlich als ein Herzinfarkt, dennoch können ernsthafte Komplikationen auftreten. Dazu gehören lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen und ein kardiogener Schock.


Wie kommt es zum „Broken-Heart-Syndrom“?

In vielen Fällen geht dem Broken-Heart-Syndrom eine große gefühlsbetonte Belastung oder ein schmerzhaftes Ereignis voraus." Dadurch kann eine Verkrampfung der Herzadern (Koronarspasmus) ausgelöst werden. Auch wenn die Bezeichnung Broken-Heart-Syndrom auf Liebeskummer schließen lässt, können auch Erlebnisse wie Trennungen, Verluste oder Streitigkeiten das plötzlich eintretende Krankheitsbild begünstigen“, erklärt Dr. Giesler.

 
Gute Heilungschancen für „gebrochene Herzen“

Nach ausführlicher Diagnostik wird zunächst die Herzschwäche behandelt. Nach ein paar Tagen erfolgt ein Kontroll-Ultraschall des Herzens oder ein Kardio-MRT.

Oft geht es den Patienten nach der Behandlung mit Betablockern und Beruhigungsmitteln schon nach wenigen Stunden wieder besser und es entstehen keine dauerhaften Schäden.

Ist die gefährliche Akutphase des Syndroms überstanden, sind die Aussichten für die Genesung recht gut. Aber auch nach einer vollständigen Normalisierung der Herzfunktion bleibt ein erhöhtes kardiales Risiko, so dass diese Patienten nachbetreut werden sollten.

 
Titelfoto:  Dr. med. Tom Giesler, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Helios Klinik Jerichower Land © Helios Kliniken GmbH

Foto 2:  Liebeskummer kann sich im wahrsten Sinne auf das Herz schlagen © pixabay.com