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Havel Fluss pixabay

Sachsen-Anhalt-News: Flussrenaturierung – Untere Havel soll bis 2033 wieder naturnah werden



veröffentlicht am Donnerstag, 23. Februar 2023

Havelberg. Zurück zur Natur: In Sachsen-Anhalt sind jetzt die Weichen für mehr Naturschutz und natürlichen Hochwasserschutz an der Havel gestellt worden. Gemeinsam mit Bundesumweltministerin Steffi Lemke und seiner brandenburgischen Amtskollegin Anja Boudon hat Sachsen-Anhalts Umwelt-Staatssekretär Dr. Steffen Eichner am Mittwoch in Havelberg (Landkreis Stendal) die Urkunde für Verlängerung und Aufstockung des im Jahr 2009 gestarteten Naturschutzgroßprojekts „Untere Havelniederung“ an den Naturschutzbund Deutschland (NABU) überreicht. Bis 2033 fließen damit insgesamt rund 70 Millionen Euro in die Renaturierung der Havel; Sachsen-Anhalt steuert davon knapp fünf Millionen Euro bei.

Die untere Havelniederung ist das bedeutsamste Binnenfeuchtgebiet in Deutschland. Das von Bund und Ländern geförderte Naturschutzgroßprojekt ist das größte Vorhaben zur Flussrenaturierung in Europa: Die Havel soll auf rund 90 Kilometern wieder so naturnah wie möglich gestaltet werden – durch uferbegleitende Aktivitäten wie etwa die Entfernung von Deckwerken oder der Rückbau so genannter Uferverwallungen sowie Maßnahmen, von denen das unmittelbar angrenzende Hinterland profitiert wie der Anschluss von Altarmen oder die Initialisierung von Auenwald. Davon profitieren Fischarten wie Hecht, Aal und Rapfen, Vögel wie Kiebitz und Flussregenpfeifer, Säugetiere wie Biber und Fischotter sowie Pflanzen wie die Sumpfdotterblume. Das Projektgebiet umfasst rund 18.700 Hektar und liegt u.a. im Biosphärenreservat Mittelelbe.

Eichner sagte: „Die Erfolgsgeschichte zur Renaturierung der Unteren Havelniederung wird fortgesetzt. Die Verlängerung dieses wichtigen Naturschutzgroßprojektes bis 2033 bei gleichzeitig erhöhten Fördermitteln ist ein starkes Signal und eine Bestätigung der bislang erfolgreichen Arbeit. Im engen Schulterschluss mit dem NABU stellen der Bund sowie die Länder Brandenburg und Sachsen-Anhalt die Weichen für mehr Naturschutz und natürlichen Hochwasserschutz in diesem bedeutenden Flussgebiet.“

Seit Beginn der Baumaßnahmen im Jahr 2010 sind im Projektgebiet insgesamt 24 Kilometer Uferdeckwerk zurückgebaut sowie 36 Flutrinnen und 8 Altarme an den Fluss angeschlossen worden. Zudem wurden 50 Hektar Auenwald initialisiert und 746 Hektar Überflutungsgebiet zurückgewonnen. 


Text: Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt
Foto: pixabay